Plastikmüll wird zum Problem – auch bei uns
Es war nicht nur das Thema „Plastikmüll“, das auf der Verbandsversammlung des Abfallwirtschaftsverbandes Nordschwaben (AWV) mit Nachdruck diskutiert wurde. Auch die sogenannten „wilden Müllablagerungen“spielten eine Rolle.
Jeder kennt das, der mit offenen Augen seine Umwelt wahrnimmt: Plastikmüll liegt neben Glascontainern, Matratzen – wie jüngst im Donauwörther Stadtwald – in der freien Natur. Und gar nicht erwähnen muss man Verpackungsreste aus Kunststoff, die am Wegesrand letztlich von Vögeln gefressen werden, oder, so sie denn in die Flüsse und Bäche geraten, Fische elendig krepieren lassen. Mittlerweile müsste auch der größte Ignorant oder Hedonist mitbekommen haben, dass Plastikmüll ein massives Problem für uns Menschen geworden ist.
Es ist richtig, dass eine neue Arbeitsgruppe in einem bayerischschwäbischen Landkreis die Welt allein nicht vor der Müllschwemme retten kann. Aber es ist allemal besser als nichts zu tun. Und wenn Konzepte hierzulande funktionieren, können diese auf kurz oder lang auch exportiert werden.
Sich für den Erhalt der Schöpfung einzusetzen, das ist längst keine Klientelpolitik mehr – hier hat sich (auch aus der Not heraus) einiges zum Besseren gewendet, wenngleich das Bewusstsein für eine gesunde Umwelt bei Weitem noch nicht ausgeprägt genug erscheint.
Wie Josef Reichensberger bei der AWV-Verbandsversammlung am Montag in Donauwörth zurecht anmerkte, bräuchte es mittlerweile spürbarere Sanktionen für (beabsichtigte) Umweltverschmutzungen. Es scheint eben so zu sein wie im Straßenverkehr: Die meisten würden sich wohl kaum an Tempo 50 innerorts halten, wenn sie nicht ihr Punktekonto in Flensburg im Hinterkopf hätten. Temposünder sind allerdings leichter zu erwischen als Müllsünder.