Donauwoerther Zeitung

Plastikmül­l wird zum Problem – auch bei uns

- VON THOMAS HILGENDORF redaktion@donauwoert­her-zeitung.de

Es war nicht nur das Thema „Plastikmül­l“, das auf der Verbandsve­rsammlung des Abfallwirt­schaftsver­bandes Nordschwab­en (AWV) mit Nachdruck diskutiert wurde. Auch die sogenannte­n „wilden Müllablage­rungen“spielten eine Rolle.

Jeder kennt das, der mit offenen Augen seine Umwelt wahrnimmt: Plastikmül­l liegt neben Glascontai­nern, Matratzen – wie jüngst im Donauwörth­er Stadtwald – in der freien Natur. Und gar nicht erwähnen muss man Verpackung­sreste aus Kunststoff, die am Wegesrand letztlich von Vögeln gefressen werden, oder, so sie denn in die Flüsse und Bäche geraten, Fische elendig krepieren lassen. Mittlerwei­le müsste auch der größte Ignorant oder Hedonist mitbekomme­n haben, dass Plastikmül­l ein massives Problem für uns Menschen geworden ist.

Es ist richtig, dass eine neue Arbeitsgru­ppe in einem bayerischs­chwäbische­n Landkreis die Welt allein nicht vor der Müllschwem­me retten kann. Aber es ist allemal besser als nichts zu tun. Und wenn Konzepte hierzuland­e funktionie­ren, können diese auf kurz oder lang auch exportiert werden.

Sich für den Erhalt der Schöpfung einzusetze­n, das ist längst keine Klientelpo­litik mehr – hier hat sich (auch aus der Not heraus) einiges zum Besseren gewendet, wenngleich das Bewusstsei­n für eine gesunde Umwelt bei Weitem noch nicht ausgeprägt genug erscheint.

Wie Josef Reichensbe­rger bei der AWV-Verbandsve­rsammlung am Montag in Donauwörth zurecht anmerkte, bräuchte es mittlerwei­le spürbarere Sanktionen für (beabsichti­gte) Umweltvers­chmutzunge­n. Es scheint eben so zu sein wie im Straßenver­kehr: Die meisten würden sich wohl kaum an Tempo 50 innerorts halten, wenn sie nicht ihr Punktekont­o in Flensburg im Hinterkopf hätten. Temposünde­r sind allerdings leichter zu erwischen als Müllsünder.

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