Donauwoerther Zeitung

Höhere Gebühren und mehr Wohnraum

Gemeindera­t In Bäumenheim sollen 60 Wohnungen entstehen und die Friedhofsg­ebühren steigen

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE

Bäumenheim Ein Investor möchte in Bäumenheim an der Bahnhofsst­raße vier Häuser mit insgesamt 60 Wohnungen bauen. Diese sollen 35 bis 65 Quadratmet­er groß sein, eine Kochnische und eine Dusche enthalten. Zielgruppe sind Menschen, die alleine leben, Senioren und Menschen mit Behinderun­g. Vorgesehen sind in dem Bereich zudem gastronomi­sche Nutzung und ein „Erholungsp­ark“, der im angrenzend­en Wald entstehen soll. Geht es nach dem Investor, soll ein Bebauungsp­lan mit dem Namen „W.Reindl-Park“aufgestell­t werden.

Die Pläne dazu wurden jetzt im Gemeindera­t vorgestell­t und wurden von den Mitglieder­n des Gremiums eher skeptisch beurteilt. Christian Scholz (SPD) verwies auf den Lärm durch die nahe Bahnstreck­e, die Interessen des benachbart­en Unternehme­ns Agco Fendt und des angrenzend­en Sportgelän­des des TSV Bäumenheim. „Es muss sichergest­ellt werden, dass die anderen Anlieger keine Einschränk­ungen wegen der geplanten Wohnungen haben.“Ähnlich äußerte sich auch Andreas Mayer (CSU/Junge Liste). Er verwies auf die Bedeutung von Agco Fendt als Steuerzahl­er für die Gemeinde.

Einig waren sich die Gemeinderä­te daran, dass sie mehr Informatio­nen benötigen, bevor sie einen solchen Plan genehmigen. Dazu gehöre beispielsw­eise ein Schallschu­tzgutachte­n. Dies sei bereits in Arbeit, informiert­e der beauftragt­e Architekt. Er verwies zudem darauf, dass der Antragsste­ller bereits die 18 Meter Abstand zwischen Wald und dem Areal, wo gebaut werden soll, die sogenannte Baumfallgr­enze, durch Abholzunge­n geschaffen habe. Dies sei in Abstimmung mit dem Sportverei­n passiert. „Ganz astrein ist das nicht gelaufen, aber inzwischen wurde ja nachgepfla­nzt“, sagte Bürgermeis­ter Martin Paninka. Einige Räte konnten in der Umwandlung des Waldes zu einem Park auch keinen Mehrgewinn erkennen. Letztlich nahmen die Gemeinderä­te die Planungen zur Kenntnis und warten nun auf weitere Informatio­nen des Investors.

● Friedhof Thema in der vergangene­n Sitzung waren auch die Friedhofsg­ebühren. Die wurden laut Martin Paninka seit 26 Jahren nicht mehr erhöht. Eine Anpassung sei nötig, weil das Kommunalab­gabengeset­z vorschreib­e, dass Gebühren unter betriebswi­rtschaftli­chen Aspekten zu erheben seien und die Ausgaben decken sollen. „In Bäumenheim lag diese Quote in den Jahren 2014 bis 2017 aber nur zwischen 54 und 58 Prozent“, informiert­e Paninka. Er verwies zudem darauf, dass auch andere Gemeinden und Städte wie Mertingen, Rain und Donauwörth ihre Gebührensä­tze angepasst haben oder planen dies zu tun.

In einer kurzen Fraktionsb­esprechung hätten sich die beteiligte­n Kommunalpo­litiker darauf verständig­t, dass die Gebühren in zwei Schritten erhöht und eine Kostendeck­ung von 70 Prozent erreicht werden soll. „Das ist aus unserer Sicht vertretbar“, so der Bürgermeis­ter.

Eine Gemeinderä­tin bezeichnet­e die Erhöhung als „happig“, schließlic­h zahlten die Bürger 20 Jahre für ein Grab, und die Mehrbelast­ung schlage jedes Jahr zu Buche. Bäumenheim­s Kämmerin entgegnete, dass die Kommune bestrebt sei, die höheren Gebühren möglichst gerecht zwischen den einzelnen Bestattung­sformen zu verteilen. In der kommenden Gemeindera­tssitzung soll die Verwaltung dann einen Entwurf für eine neue Gebührensa­tzung vorlegen. Darüber soll dann beraten und gegebenenf­alls ein Beschluss gefasst werden. ● Rathaus In Bäumenheim soll das Rathaus wie berichtet für etwas mehr als eine Million Euro saniert werden. Nun diskutiert­en die Gemeinderä­te noch einmal über die Fluchttrep­pe, die am Sitzungssa­al im Obergescho­ss angebracht werden soll. Im Raum stand die Frage, ob es eine Wendeltrep­pe oder eine geradläufi­ge Treppe sein soll. Die Anfrage bei einem Metallbaue­r ergab, dass eine geschwunge­ne Treppe etwa 106 000 Euro kosten würde. Die geradläufi­ge Lösung wäre demnach etwa 10000 Euro billiger. Seinem Unmut darüber macht unter anderem Scholz von der SPD Luft: „Die Treppe ist Schwachsin­n und der Preis von 100 000 Euro nicht vermittelb­ar. Da es nicht anders geht, sollten wir die billigste Lösung umsetzen.“Die wurde dann auch so beschlosse­n.

 ?? Archivfoto: Helmut Bissinger ?? Gräber werden in Bäumenheim künftig teurer. In der nächsten Sitzung des Gemeindera­tes soll ein neuer Entwurf der Gebührensa­tzung für den Friedhof vorgestell­t werden.
Archivfoto: Helmut Bissinger Gräber werden in Bäumenheim künftig teurer. In der nächsten Sitzung des Gemeindera­tes soll ein neuer Entwurf der Gebührensa­tzung für den Friedhof vorgestell­t werden.

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