Auch Merkel-Double geht in Rente
Doppelgänger Worauf sich Ursula Wanecki am meisten freut
Seit Ursula Wanecki zum Fasching 2005 erstmals in das Bundeskanzlerinnen-Kostüm schlüpfte, ist sie die Rolle nicht mehr losgeworden. Plötzlich hatte die Büroangestellte aus dem Sauerland ein neues Hobby und einen ganz einträglichen Nebenjob – als „ähnlichste deutsche Doppelgängerin der deutschen Bundeskanzlerin“. Sie spielte Angela Merkel in diversen Fernsehsendungen, schaute als Überraschungsgast auf Festen vorbei und ließ sich für Magazine ablichten.
Ob Wanecki nun, da sich das Ende der Ära Merkel deutlich abzeichnet, traurig ist? Im Gegenteil: „Ich freue mich, dass es dann ein bisschen ruhiger wird – für Frau Merkel und für mich“, sagt die 61-Jährige, die nach 13 Jahren als gefragte Doppelgängerin doch etwas amtsmüde geworden ist. Sie würde sich zum Beispiel wahnsinnig gern wieder die Fingernägel lackieren. Doch für Staatsfrauen ziemt sich das schließlich nicht.
Dabei ist sie dankbar, schon so lange als Doppelgängerin der mächtigsten Frau der Welt unterwegs zu sein. Das habe ihr eine Welt eröffnet, die ihr sonst verborgen geblieben wäre, sagt Wanecki. Ihre Rolle erfüllt sie mit einem gewissen Stolz. Wanecki bewundert die Kanzlerin: „Frau Merkel ist für mich eine große Demokratin, die viel für unser Land getan hat.“
Einen letzten Job gebe es allerdings noch für die Doppelgängerin: Die Shakespeare Company Bremen hat ein Stück angekündigt über „eine Kanzlerin, die seit einer gefühlten Ewigkeit königsgleich und alternativlos über ihr Reich herrscht“. Der Titel: Angela I. – Ein deutscher Rosenkrieg.