Den Parkschein mit dem Handy bezahlen
Innenstadt In Donauwörth kann das Ticket jetzt bargeldlos gelöst werden. Worauf Nutzer des Angebotes achten sollten und wieso Betrügen bei dem Modell nicht möglich ist
Donauwörth Wer in Donauwörth parken will, seinen Geldbeutel aber vergessen oder nicht das passende Kleingeld zur Verfügung hat, der kann an vielen Stellen in der Großen Kreisstadt ab sofort auch mit dem Handy bezahlen. Laut Ordnungsamtsleiter Konrad Nagl ist Donauwörth die erste Gemeinde im Landkreis mit einem solchen Angebot.
Es gilt für viele öffentlichen Parkplätze. Ausgenommen sind das Parkhaus am Münster, das mit einer Schrankenanlage funktioniert, und das Tanzhaus. Zusätzliche Kosten entstehen dem Nutzer für das digitale Parken laut Stadt nicht. Die Gebühren sind dieselben wie am Automaten und es gibt auch keine versteckten Gebühren beispielsweise für eine SMS.
Die Stadt hat einen Vertrag mit dem Unternehmen Parkster geschlossen, das einen solchen Service bereits auch in Ingolstadt, Nürnberg, Erlangen und anderen Kommunen anbietet. Auch dort können Donauwörther also auf das System zurückgreifen. Für die Dienstleistung zahlt die Stadt eine Servicepauschale an Parkster. Wie hoch diese ist, dazu werde „aus vertragsrechtlichen Gründen“keine Information erteilt, so Pressesprecherin Annegret Moser.
Und so funktioniert das Ganze: Zunächst muss die App des Unternehmens Parkster auf das Smartphone heruntergeladen werden. Das ist im Apple Store, auf Google Play und im Windows Phone Store möglich. Adresse und Rechnungsanschrift müssen einmalig hinterlegt werden. Beim Parkvorgang gibt man sein Kennzeichen und die gewünschte Parkdauer ein. Die wählbare Parkdauer entspricht der Taktung am Parkautomaten. Die Parkster App erkennt den Park- platz automatisch, wenn der Fahrer die Standort-Informationen in seinem Smartphone aktiviert hat.
Sind die Standortinformationen nicht aktiviert, gibt der Autofahrer zusätzlich den Zonencode des Parkplatzes mit ein. Dieser ist an jedem Parkplatz deutlich sichtbar beschildert.
Ein weiterer großer Vorteil: Wer unterwegs feststellt, dass beispielsweise der Stadtbummel, der Aufenthalt im Café oder ein Arztbesuch länger dauern, als gedacht, der kann sein Parkticket ganz einfach aus der Ferne verlängern. Allerdings jeweils im Rahmen der Höchstparkdauer, die unverändert gilt.
Gezahlt wird per Überweisung oder Kreditkarte. Einmal im Monat erhält der Nutzer hierfür vom Betreiber Parkster eine Rechnung per Post oder E-Mail. Nutzer sollten aber dabei beachten, dass nur die Onlinerechnung kostenlos ist. Wer sich für den Postweg entscheidet, dem entstehen zusätzliche Kosten. Die Einnahmen erhält die Stadt Donauwörth, nach Abzug der Servicepauschale.
Oberbürgermeister Armin Neudert sagt zu dem Angebot: „Wir haben damit einen weiteren Baustein für Bürgerfreundlichkeit und Attraktivität insbesondere unserer Innenstadt geschaffen. Ich freue mich, dass Donauwörth hier eine Vorreiterrolle einnimmt.“Laut Amtsleiter Nagl sind in der Vergangenheit diverse Anbieter eines solchen Dienstes auf die Stadt Donauwörth zugekommen und wollten hier zum Zug kommen. „Parkster ist der erste Anbieter, der uns wirklich überzeugt hat mit seinem Konzept und der benutzerfreundlichen Handhabung.“
Ob jemand tatsächlich per Smartphone-App bezahlt hat oder sein Auto einfach abgestellt hat, können die Mitarbeiter des Ordnungsamtes mit ihren elektronischen Geräten nachvollziehen, wenn kein Parkschein im Fahrzeug liegt.
Den Parkscheinautomaten gibt es natürlich nach wie vor, versichert Nagl. Die Smartphone-App ist nur ein zusätzliches Angebot an die Bürger.