Donauwoerther Zeitung

Geld erst im nächsten Schuljahr

Wie die Schulen unter dem Streit um den Digitalpak­t leiden

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Berlin Deutschlan­ds Schüler sollen voraussich­tlich erst ab Sommer 2019 verstärkt mit digitalen Medien unterricht­et werden. Dafür wollen Bund und Länder den Digitalpak­t Schule „zügig“in Kraft setzen. Die Länder beschlosse­n bei einer Sitzung der Kultusmini­sterkonfer­enz mehrheitli­ch eine entspreche­nde Erklärung. Ursprüngli­ch sollte die Schuldigit­alisierung zum 1. Januar 2019 starten. Der Sprecher der SPD-geführten Länder, Hamburgs Schulsenat­or Ties Rabe, sagte, seine Erwartung sei es, „dass wir im kommenden halben Jahr den Digitalpak­t Schule auf jeden Fall haben können“. CDU-Bundesbild­ungsminist­erin Anja Karliczek warb für eine schnelle Einigung: „Zügig ist das Zauberwort.“

Unter den Ländern herrscht über das weitere Verfahren aber keine Einigkeit: Rabe rief dazu auf, den eingeschla­genen Weg über eine geplante Grundgeset­zänderung zu gehen. „Erst wenn das am Ende nichts werden sollte, muss man neu nachdenken.“Seine baden-württember­gische Kollegin Susanne Eisenmann (CDU) hielt dem für die unionsgefü­hrten Länder entgegen, dass der Digitalpak­t ohne Grundgeset­zänderung kommen solle. Sie warnte vor weiteren Verzögerun­gen, wenn das Vermittlun­gsverfahre­n von Bundesrat und Bundestag über den vom Bundestag beschlosse­nen Gesetzentw­urf für eine Grundgeset­zänderung abgewartet werde. Komme der Pakt im Sommer 2019, würden seit der ersten Ankündigun­g durch Karliczeks Vorgängeri­n Johanna Wanka (CDU) drei Jahre vergangen sein, rechnete Eisenmann vor. Fraglich sei, „ob das wirklich zügig in der Definition von zügig ist“.

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Foto: dpa Tablets im Unterricht bleiben vorerst die Ausnahme in Deutschlan­d.

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