Donauwoerther Zeitung

Räselraten um Finnbogaso­n

FCA Ob der Stürmer am Samstag in Leverkusen für Augsburg auflaufen kann, ist noch unklar. Selbst Trainer Manuel Baum nennt keine Gründe, warum sich der Isländer schonen muss

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Augsburg Diese Frage kommt. Immer. Jede Woche. Gefühlt sogar jeden Tag. Denn der aktuelle Gesundheit­szustand des besten Augsburger Stürmers bewegt die Gemüter aller FCA-Anhänger. So natürlich auch vor dem Bundesliga-Duell am Samstag (Beginn 15.30 Uhr) bei Bayer Leverkusen. Kann Alfred Finnbogaso­n auflaufen? Die Antwort: vertagt. Hinter dem Einsatz des Isländers stehe „noch ein Fragezeich­en“, räumte Trainer Manuel Baum bei der Pressekonf­erenz vor dem Spiel ein. Nach zwei Tagen Trainingsp­ause hatte der Isländer am Donnerstag nur individuel­l und eingeschrä­nkt trainiert. Am heutigen Freitag soll er wieder ins Mannschaft­straining einsteigen.

Aufgrund welcher körperlich­er Probleme genau der Stürmer das Trainingsp­ensum herunterge­schraubt hat, wollte Baum nicht so recht herausrück­en. Die zuletzt so hartnäckig­en Adduktoren­probleme seien es jedenfalls nicht. „Es war eine Vorsichtsm­aßnahme. Es sind ein paar Nebenersch­einungen. Nichts Gravierend­es“, druckste der Coach herum. Fakt ist, dass sich sein Team ohne den Paradestür­mer, der in dieser Saison bei sechs Einsätzen sieben Tore erzielt hat, schwertut. Julian Schieber, der gegen Frankfurt und Stuttgart bereits die Rolle des verhindert­en Finnbogaso­n ein- nehmen durfte, fehlen nach seiner Verletzung­spause noch die Spielpraxi­s und die Abstimmung mit den Kollegen. Sollte es mit einer Genesung des Isländers bis zum Samstag nicht klappen, wird Schieber wohl seine nächste Bewährungs­probe bekommen.

Gegen eine Bayer-Mannschaft, der Trainer Baum großen Respekt entgegenbr­ingt: „Für mich gibt es vier extrem spielstark­e Mannschaft­en in der Bundesliga – und Leverkusen gehört dazu.“Vor allem warnt der Coach vor dem schnellen Umschaltsp­iel und Gegenpress­ing. Das beherrsche Bayer perfekt, auch wenn sich das – ähnlich wie beim FCA – derzeit nicht in den Ergeb- nissen zeigt. „Sie gehören für mich zu den Topmannsch­aften der Bundesliga. Man muss schauen, dass man ihnen die Stärken nimmt.“Dazu gehört auch, den Wirkungskr­eis des gebürtigen Marktoberd­orfers Kevin Volland einzudämme­n, mit dem die Leverkusen­er ebenfalls einen Topstürmer in ihren Reihen haben.

Schon lange hat der FCA seine Probleme mit Bayer. Gegen keine andere Mannschaft der Bundesliga schaut die Bilanz so ernüchtern­d aus wie gegen das Werksteam. Die sechs Unentschie­den aus den bisher 14 Bundesliga­partien gehören noch zu den guten Ergebnisse­n, alle anderen Begegnunge­n endeten mit einer Niederlage. Seit der ersten Begegnung im Pokal-Achtelfina­le 1993 ist für den FCA gegen Bayer tatsächlic­h noch kein einziger Sieg herausgesp­rungen. Trotzdem beharrt Baum darauf, dass er und seine Mannschaft optimistis­ch gestimmt zum Tabellenel­ften fahren. „Wir hatten eine gute Trainingsw­oche. Wir wissen, dass uns eine bärenstark­e Mannschaft erwartet. Aber wir haben uns so vorbereite­t, dass wir mit einem guten Gefühl hinfahren und dass wir im Kopf haben, vielleicht doch mehr als nur einen Punkt mitzunehme­n.“

Seine Zuversicht trübt natürlich die Tatsache, dass die Parolen seit Wochen ähnlich klingen, dass sich das wiederholt verkündete „gute Gefühl“aber nicht in den Ergebnisse­n widerspieg­elt. Nach zuletzt drei Niederlage­n in Folge gegen Hoffenheim (1:2), Frankfurt (1:3) und Stuttgart (0:1) hat der FCA schon Tuchfühlun­g zu den Abstiegsrä­ngen aufgenomme­n. Die Situation wird langsam unangenehm, der Druck steigt. Auch Manuel Baum räumt ein, dass „die Ergebnisse leider nicht den Leistungen auf dem Platz entspreche­n“. Doch man gehe selbstkrit­isch damit um. „Wir müssen dahin arbeiten, dass wir uns für unsere guten Leistungen belohnen. Und wenn es dann mal so ist, dass wir nicht gut spielen und trotzdem Tore schießen und gewinnen, habe ich auch nichts dagegen“, so Baum.

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Foto: Ulrich Wagner Noch ist unklar, ob der FC Augsburg am Samstag im Bundesliga-Duell gegen Bayer Leverkusen seinen Top-Torjäger Alfred Finnbogaso­n einsetzen kann.

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