Donauwoerther Zeitung

Winterspor­tlern geht der Schnee aus

Skispringe­n Nach der Absage in Titisee suchen die Aktiven nach Alternativ­en im Norden

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Titisee-Neustadt Der Hang der Skisprungs­chanze im Schwarzwal­d sieht aus wie ein Schlachtfe­ld. Grüne und graue Flecken, Matsch, Dreck und ein Rest von Kunstschne­e, mit dem die Anlage in Titisee-Neustadt für die große Weltcup-Sause an diesem Wochenende hätte präpariert werden sollen. In dem Auslauf ist mit etwas Fantasie allerlei vorstellba­r, zum Beispiel eine Schlammsch­lacht oder eine rasante Fahrt mit dem Schlitten.

Was absolut nicht möglich ist: drei Skisprung-Wettbewerb­e auf der Hochfirsts­chanze. Schon am Dienstag hatte der Weltverban­d FIS die Station deshalb ersatzlos aus dem Programm gestrichen.

„Da kann man nichts machen. Man muss sich in Zukunft noch mehr auf die Witterung einstellen“, sagte Frauen-Bundestrai­ner Andreas Bauer. Für das Team um Katharina Althaus und Olympiasie­gerin Carina Vogt hätte das Wochenende im Schwarzwal­d ein ganz besonderes werden sollen, erstmals waren Wettkämpfe von Männern und Frauen in Deutschlan­d am selben Tag auf derselben Schanze angesetzt. „Für uns ist es doppelt schade“, erklärte der Oberstdorf­er Bauer.

Am Montag hatten die Organisato­ren noch das Schanzente­am, den Bauhof und „unser Tretkomman­do“für den Einsatz über das komplette vergangene Wochenende gelobt. Doch schnell war klar: Gegen tagelangen Dauerregen, dauerhafte Plusgrade und angesagte Windböen am Wochenende hilft alle Schneebele­gung der Welt nichts. Der populäre Wintermark­t Mitteleuro­pa lockt zwar die Zuschauerm­assen an, scheint aber immer mehr Probleme mit dem Klima zu haben.

Die Kombiniere­r müssen nun nach Skandinavi­en, um auf der Schanze in Lillehamme­r zu trainieren. Auch Österreich­s SkisprungM­änner um Stefan Kraft fliegen drei Wochen vor dem Start der Vierschanz­entournee an den Ort der Olympische­n Winterspie­le von 1994.

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Hochfirsts­chanze

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