Donwud mit Anlaufschwierigkeiten
An den Wochenenden und am Abend ist die Veranstaltung im Donauwörther Ried gut besucht. Die Budenbetreiber ziehen aber ein durchwachsenes Fazit. Was die CID als Organisator sagt
Geht das Konzept des Festivals Donwud in Donauwörth auf? Was Besucher, Standbetreiber und Veranstalter sagen.
Donauwörth Seit gut zwei Wochen findet im Donauwörther Ried das Donwud statt. Am Wochenende nun feiert das Festival der Kulturen seinen Abschluss. Zeit, ein erstes Fazit zu ziehen. Während am Abend und an den Wochenenden nach Aussage der Veranstalter viele Menschen ins Ried strömen, um die zahlreichen Konzerte zu hören, sieht es tagsüber anders aus. Nur wenige Leute verirren sich am frühen Nachmittag ins Ried. Aufgrund des schlechten Wetters hatten sich die Budenbetreiber in dieser Woche dafür entschieden, die Stände von Montag bis Donnerstag erst ab 16 Uhr zu öffnen. Für die Budenbesitzer fällt die Bilanz entsprechend gemischt aus. „Es ist schon ein bisschen enttäuschend, dass wenig Besucher kommen“, sagt Julia Mertin, die am Flammkuchenstand arbeitet. Dass alleine das Wetter für einen mauen Umsatz gesorgt hat, glaubt sie nicht. „Das Programm ist wirklich ganz nett, aber mit der am Rathaus hat man halt auch Konkurrenz.“Sie spricht sich dafür aus, das Fest eventuell in die Sommermonate zu verlegen. Ähnlich sieht es auch Herbert Chilla, der gemeinsam mit Tochter Melanie einen Stand am Fischerplatz betreibt. „Da könnte man je nach Kultur passendere Speisen und Getränke anbieten“, sagt er. Mit den Besucherzahlen sind sie insgesamt zufrieden, trotz des regnerischen Wetters. Beim Veranstalter, der Citiy-Initiative-Donauwörth (CID) ist man hingegen zufrieden mit dem Verlauf des Festivals. „Dass sich die verschiedenen Kulturen dort präsentieren können, kommt gut an“, hat Christiane Kickum selbst die Erfahrung gemacht. Einzig das Regenwetter habe den Besucherstrom gebremst. „Da müssen wir uns für das kommende Jahr überlegen, ob wir eine Lösung finden, dass auch die Gäste vor der Bühne im Trockenen stehen“, erklärt Kickum. Im vergangenen Jahr, als es geschneit hatte, seien mehr Besucher gekommen. Besonders beliebt sei das Bastel- programm am Nachmittag. Als brasilianische Trommeln gebastelt wurden, strömten so viele Teilnehmer ins Ried, dass das Material gar nicht mehr ausgereicht hatte. Eine zeitliche Verlegung des Donwud-Festes kommt für Kickum nicht infrage. „Wir haben uns bewusst dazu entschieden, die Wochenenden vor dem romantischen Weihnachtsmarkt zu stärken“, erklärt sie. Dabei sei gewünscht, sich klar vom Weihnachtsthema abzusetzen. Deshalb sei es ausdrücklicher Wunsch der Betreiber geWeihnachtsinsel wesen, während des Festes keine Weihnachtsbeleuchtung im Ried zu montieren. Besucherin Sieglinde Köhnlein findet, dass in der Kombination aus Kulturfest und Weihnachtsmarkt ein Alleinstellungsmerkmal gefunden werden könnte. „Die Eislaufbahn passt doch auch zu Weihnachten“, sagt sie. Sie selbst hat das Donwud dreimal besucht. „Schade, dass so wenige da sind. Die Bürger sollten es annehmen, die tollen Gruppen haben das verdient“, sagt sie. Insgesamt 40 Gruppen mit rund 300 Mitwirkenden traten und treten noch heute und morgen auf der Bühne am Fischerplatz auf. Die Kosten hierfür beziffert die CID auf 15000 Euro. Bei einigen Bands nutzten die Organisatoren Kontakte zu den jeweiligen Konsulaten. „Die gehen auf die Gruppen zu mit der Bitte, die Kulturen bei uns vorzustellen. Und sie empfehlen oftmals, nicht die vollständige Gage zu verlangen“, verrät Kickum. Für das Abschlusswochenende wünscht sich Kickum stabiles Wetter. „Hoffentlich gibt es keine Orkanwarnung“, scherzt sie. Wenn wie vergangenes Jahr in der Bilanz am Ende die „Schwarze Null“steht, sei das ein zufriedenstellendes Ergebnis. Fünf Jahre, so die Einschätzung bei der CID, brauche man Anlaufzeit, bis sich die Veranstaltung etabliert habe. So sei es auch Peter Alt passiert, der den Weihnachtsstand am Rathaus betreibt. „Mit Donwud wollen wir die Kulturen näher zusammenbringen und den Donauwörthern, die aus anderen Ländern stammen, ein Stück Heimat bieten“, so Kickum.