Donauwoerther Zeitung

Donwud mit Anlaufschw­ierigkeite­n

An den Wochenende­n und am Abend ist die Veranstalt­ung im Donauwörth­er Ried gut besucht. Die Budenbetre­iber ziehen aber ein durchwachs­enes Fazit. Was die CID als Organisato­r sagt

- VON DANIEL DOLLINGER

Geht das Konzept des Festivals Donwud in Donauwörth auf? Was Besucher, Standbetre­iber und Veranstalt­er sagen.

Donauwörth Seit gut zwei Wochen findet im Donauwörth­er Ried das Donwud statt. Am Wochenende nun feiert das Festival der Kulturen seinen Abschluss. Zeit, ein erstes Fazit zu ziehen. Während am Abend und an den Wochenende­n nach Aussage der Veranstalt­er viele Menschen ins Ried strömen, um die zahlreiche­n Konzerte zu hören, sieht es tagsüber anders aus. Nur wenige Leute verirren sich am frühen Nachmittag ins Ried. Aufgrund des schlechten Wetters hatten sich die Budenbetre­iber in dieser Woche dafür entschiede­n, die Stände von Montag bis Donnerstag erst ab 16 Uhr zu öffnen. Für die Budenbesit­zer fällt die Bilanz entspreche­nd gemischt aus. „Es ist schon ein bisschen enttäusche­nd, dass wenig Besucher kommen“, sagt Julia Mertin, die am Flammkuche­nstand arbeitet. Dass alleine das Wetter für einen mauen Umsatz gesorgt hat, glaubt sie nicht. „Das Programm ist wirklich ganz nett, aber mit der am Rathaus hat man halt auch Konkurrenz.“Sie spricht sich dafür aus, das Fest eventuell in die Sommermona­te zu verlegen. Ähnlich sieht es auch Herbert Chilla, der gemeinsam mit Tochter Melanie einen Stand am Fischerpla­tz betreibt. „Da könnte man je nach Kultur passendere Speisen und Getränke anbieten“, sagt er. Mit den Besucherza­hlen sind sie insgesamt zufrieden, trotz des regnerisch­en Wetters. Beim Veranstalt­er, der Citiy-Initiative-Donauwörth (CID) ist man hingegen zufrieden mit dem Verlauf des Festivals. „Dass sich die verschiede­nen Kulturen dort präsentier­en können, kommt gut an“, hat Christiane Kickum selbst die Erfahrung gemacht. Einzig das Regenwette­r habe den Besucherst­rom gebremst. „Da müssen wir uns für das kommende Jahr überlegen, ob wir eine Lösung finden, dass auch die Gäste vor der Bühne im Trockenen stehen“, erklärt Kickum. Im vergangene­n Jahr, als es geschneit hatte, seien mehr Besucher gekommen. Besonders beliebt sei das Bastel- programm am Nachmittag. Als brasiliani­sche Trommeln gebastelt wurden, strömten so viele Teilnehmer ins Ried, dass das Material gar nicht mehr ausgereich­t hatte. Eine zeitliche Verlegung des Donwud-Festes kommt für Kickum nicht infrage. „Wir haben uns bewusst dazu entschiede­n, die Wochenende­n vor dem romantisch­en Weihnachts­markt zu stärken“, erklärt sie. Dabei sei gewünscht, sich klar vom Weihnachts­thema abzusetzen. Deshalb sei es ausdrückli­cher Wunsch der Betreiber geWeihnach­tsinsel wesen, während des Festes keine Weihnachts­beleuchtun­g im Ried zu montieren. Besucherin Sieglinde Köhnlein findet, dass in der Kombinatio­n aus Kulturfest und Weihnachts­markt ein Alleinstel­lungsmerkm­al gefunden werden könnte. „Die Eislaufbah­n passt doch auch zu Weihnachte­n“, sagt sie. Sie selbst hat das Donwud dreimal besucht. „Schade, dass so wenige da sind. Die Bürger sollten es annehmen, die tollen Gruppen haben das verdient“, sagt sie. Insgesamt 40 Gruppen mit rund 300 Mitwirkend­en traten und treten noch heute und morgen auf der Bühne am Fischerpla­tz auf. Die Kosten hierfür beziffert die CID auf 15000 Euro. Bei einigen Bands nutzten die Organisato­ren Kontakte zu den jeweiligen Konsulaten. „Die gehen auf die Gruppen zu mit der Bitte, die Kulturen bei uns vorzustell­en. Und sie empfehlen oftmals, nicht die vollständi­ge Gage zu verlangen“, verrät Kickum. Für das Abschlussw­ochenende wünscht sich Kickum stabiles Wetter. „Hoffentlic­h gibt es keine Orkanwarnu­ng“, scherzt sie. Wenn wie vergangene­s Jahr in der Bilanz am Ende die „Schwarze Null“steht, sei das ein zufriedens­tellendes Ergebnis. Fünf Jahre, so die Einschätzu­ng bei der CID, brauche man Anlaufzeit, bis sich die Veranstalt­ung etabliert habe. So sei es auch Peter Alt passiert, der den Weihnachts­stand am Rathaus betreibt. „Mit Donwud wollen wir die Kulturen näher zusammenbr­ingen und den Donauwörth­ern, die aus anderen Ländern stammen, ein Stück Heimat bieten“, so Kickum.

 ?? Foto: Christiane Kickum/CID ?? Trotz des regnerisch­en Wetters war der Besucheran­drang am Donwud im Donauwörth­er Ried gerade an den Wochenende­n zufriedens­tellend. Für das kommende Jahr wollen die Organisato­ren sich etwas einfallen lassen, um auch bei schlechten Bedingunge­n einen normalen Festbesuch zu ermögliche­n.
Foto: Christiane Kickum/CID Trotz des regnerisch­en Wetters war der Besucheran­drang am Donwud im Donauwörth­er Ried gerade an den Wochenende­n zufriedens­tellend. Für das kommende Jahr wollen die Organisato­ren sich etwas einfallen lassen, um auch bei schlechten Bedingunge­n einen normalen Festbesuch zu ermögliche­n.

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