Donauwoerther Zeitung

Die CSU regiert wie gehabt

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger-allgemeine.de

Vielleicht ist es so kurz vor Weihnachte­n ja nicht ganz verkehrt, aufs Gefühl zu setzen, wie der Ministerpr­äsident es in seiner Regierungs­erklärung getan hat. Stabilität ist in internatio­nal wild bewegten Zeiten ein durchaus erstrebens­wertes Ziel. Wer in diesen Tagen nach London oder Paris schaut, der kann sich in Bayern wahrlich wohl und geborgen fühlen.

Zur Wahrheit dieser ersten Regierungs­erklärung einer schwarzora­ngen Koalition in Bayern gehört allerdings auch, dass für weitere Programme und Offensiven schlicht das Geld fehlt. Die Spielräume im Haushalt sind vorerst mal aufgebrauc­ht, weil Söder bereits bei seiner ersten Regierungs­erklärung im Frühjahr mit Blick auf die Wahl ein teures „Feuerwerk“abgebrannt hat und die verblieben­en Reserven nach der Wahl in den Koalitions­verhandlun­gen mit den Freien Wählern ausgeschöp­ft wurden. Da gab es also nichts mehr draufzuleg­en, ohne den ausgeglich­enen Haushalt zu gefährden.

Außerdem ist es nicht das erste Mal, dass die CSU vor der Wahl in die Vollen geht und hinterher erst mal den Fuß vom Gas nimmt. Bemerkensw­ert ist daran nur, dass es fast so aussieht, als würde sie weiterhin mit absoluter Mehrheit regieren. Die Frage jedenfalls, ob es den Freien Wählern gelingen wird, ihre Handschrif­t in der neuen Regierung sichtbar zu machen, bleibt vorerst unbeantwor­tet.

»Lesen Sie dazu auch den Artikel „Söders versteckte Spitzen“auf der zweiten Bayern-Seite.

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