Donauwoerther Zeitung

Stimmung in Buchdorf kippt

- VON BARBARA WILD redaktion@donauwoert­her-zeitung.de

Es ist nicht das erste Mal, dass Buchdorfs Bürgermeis­ter Georg Vellinger Schlagzeil­en macht und seine Familie mit in das Interesse der Öffentlich­keit rückt. Im Sommer 2017 waren es die von seiner Frau gezeichnet­en Pläne für das Dorfzentru­m, die die Entwürfe der Architekte­n ausstechen sollten. Jetzt geht es darum, seiner Tochter ein größeres Grundstück zu verschaffe­n.

Das Thema hätte wohl nie so eine Dynamik erfahren, hätte der Bürgermeis­ter alle Bauplatzin­teressente­n an einen Tisch gebracht und sie eine Veränderun­g der Grundstück­sgrenzen auskarteln lassen. So aber wird das Familienmi­tglied auf Kosten des normalen Bürgers bessergest­ellt und dieser zudem vor vollendete Tatsachen gestellt.

In Buchdorf stößt das auf wenig Gegenliebe. Gemeinderä­te, die dem Bürgermeis­ter schon oftmals aus der Patsche geholfen haben, stärken ihm in dieser Sache nicht den Rücken.

Vieles haben bisher auch die Bürger ihrem Rathausche­f verziehen, weil er ja einen guten Job macht. Kein Dorf im Landkreis ist so schnell gewachsen wie Buchdorf, kein Bürgermeis­ter schafft so viel Bauland her. Vellinger macht, schiebt an, will das Dorf weiterbrin­gen und gibt dafür viel Geld aus. Das kann er ausgeben, weil am Ort finanzstar­ke Unternehme­n ansässig sind, die Steuern zahlen. Man kann sagen: Buchdorf floriert.

Doch er muss sich auch daran messen lassen, wie er als Bürgermeis­ter die Gemeinscha­ft in seiner Gemeinde stärkt, Zugezogene und Einheimisc­he zusammenbr­ingt, Missstimmu­ngen ausgleicht und mit Kritikern umgeht. Seine politische­n Entscheidu­ngen müssen für die verständli­ch, fair und nachvollzi­ehbar sein, die ihn gewählt haben: seine Buchdorfer. Das war bei der Geschichte mit den Bauplätzen nicht mehr der Fall und hat wohl den Blick auf den Bürgermeis­ter bei vielen im Dorf verändert.

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