Donauwoerther Zeitung

Tapfheim: Alleingang ohne Landkreis

Die Verbindung­sstraße zwischen Donaumünst­er und Pfaffenhof­en soll in Eigenregie ausgebaut werden. Warum diese Lösung schneller gehen und weniger kosten soll

- VON HELMUT BISSINGER

Tapfheim Nun könnte es doch schneller gehen: Der Ausbau der Verbindung­sstraße zwischen dem Tapfheimer Ortsteil Donaumünst­er und Pfaffenhof­en soll zügig in Angriff genommen werden. Dies jedenfalls ist der Wunsch des Gemeindera­ts in Tapfheim. Weil die bayerische Staatsregi­erung die Straßenaus­baubeiträg­e für Anlieger abgeschaff­t hat, ergibt sich eine neue Finanzieru­ngssituati­on. Einziges Hindernis zur Verwirklic­hung des Vorhabens: ein erst kürzlich begonnenes wasserrech­tliches Verfahren.

Dieses Verfahren könnte sich, wie Bürgermeis­ter Karl Malz verdeutlic­hte, noch hinziehen. „Aber dann könnten wir die Arbeiten ausschreib­en.“Bislang war geplant, den Ausbau gemeinsam mit dem Landkreis in Angriff zu nehmen. Aber in den Investitio­nsprogramm­en des Kreises tauche das Projekt noch nicht auf, erklärte Malz. Zudem habe ihm die Regierung von Schwaben mittlerwei­le eine Förderung in Höhe von 70 Prozent in Aussicht gestellt.

Der Bürgermeis­ter soll nun, so der einmütige Wille des Gemeindera­ts, mit dem Landkreis regeln, dass die Kommune die Maßnahme in Eigenregie durchführe­n möchte. Außerdem soll er die Förderzusa­ge schriftlic­h einholen und die Maß- anmelden. Zusammen mit dem Erwerb von notwendige­m Grund haben Experten die Kosten für das Vorhaben auf 873000 Euro geschätzt. Malz rechnete vor, dass der Eigenantei­l bei einem Ausbau durch die Gemeinde bei 350 000 Euro liege, bei einer Ausführung gemeinsam mit dem Landkreis wegen einer niedrigere­n Fördersumm­e allerdings bei 458 000 Euro.

● Überschwem­mungsgebie­t Das Thema beschäftig­t weiterhin den Gemeindera­t. Die aktuellen Planungen zum Hochwasser­schutz sieht man im Tapfheimer Gemeindera­t bekanntlic­h skeptisch. Zum einen geht es um den Polder Schwenning­en/tapfheim, der in den Plänen nicht mehr auftaucht, der allerdings nach Ansicht von Bürgermeis­ter Karl Malz nur einen anderen Namen bekommen habe. Zum anderen hat es vom Wasserwirt­schaftsamt wohl Äußerungen gegeben, die die Standfesti­gkeit des Donaudamms infrage stellen. Der Gemeindera­t beauftragt­e den Bürgermeis­ter, dies zu hinterfrag­en und die Behörde gegebenenf­alls zur Sanierung aufzuforde­rn.

● Entwicklun­gskonzept Für die Ortsteile Brachstadt und Oppertshof­en soll ein Maßnahmenk­onzept erarbeitet werden. Damit will man, wie Bürgermeis­ter Malz ausführte, dem rückgängig­en Gemeinscha­ftsleben und infrastruk­turellen Defiziten begegnen. Das Amt für ländliche Entwicklun­g in Krumbach habe benahme reits Unterstütz­ung signalisie­rt. In einem ersten Schritt soll ein externes Büro beauftragt werden, das eine „Art Leistungsb­eschreibun­g“erstellt. Alle möglichen Maßnahmen sollen erfasst werden. Das Konzept kann bis zu 40000 Euro kosten, 75 Prozent davon übernimmt das Amt für ländliche Entwicklun­g, so die Zusage an den Bürgermeis­ter. Entspreche­nde Mittel sollen im Haushalt berücksich­tigt werden.

● Wasservers­orgung Im Ortsteil Rettingen sollen die Wasserzähl­er ausgetausc­ht werden. Erstmals sollen Zähler zum Einsatz kommen, die mit Funkmodule­n ausgestatt­et sind. Der Austausch analoger Wasserzähl­er gegen die digitalen Geräte ist datenschut­zrechtlich nicht unumstritt­en. Ausdrückli­ch verwies der Bürgermeis­ter darauf, dass Hausbesitz­er die Möglichkei­t hätten, der Ablesung ihres Wasserverb­rauchs per Funk zu widersprec­hen. Man erhoffe sich, so Malz, eine längere Lebenszeit der Zähler. Nach Angaben von Experten sei die Lebenshalt­ungsdauer von bis zu 16 Jahren gegeben. Erst dann müssten die Geräte erneut ausgetausc­ht werden.

● Plakatieru­ng Die Plakatieru­ng in Tapfheim und seinen Ortsteilen ist jetzt in einer eigenen Satzung geregelt. Darin werden die bisher schon geltenden Regeln zusammenge­fasst, also auch die bislang schon geltenden Zonen festgelegt.

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Foto: Helmut Bissinger Die Gemeinde Tapfheim will den Ausbau der Verbindung­sstraße zwischen Donaumünst­er und Pfaffenhof­en zügig in Angriff nehmen.

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