Donauwoerther Zeitung

Narretanie­n ist überall

Kerstin und Sepp Egerer bringen eine zauberhaft­e Geschichte voller Charme und Poesie nach Blossenau. Sie zeigen, wie wunderbar die Dinge des Alltags sein können

- VON EVA MÜNSINGER

Tagmershei­m-Blossenau Narretanie­n? Was soll das denn sein? Narretanie­n ist der Ort im Märchen von Sepp Egerer, an dem es die verrücktes­ten Sachen auf der ganzen Welt gibt. Die Herzogin (Kerstin Egerer) langweilt sich so sehr, dass sie ihren Hofnarren Hieronymus (Sepp Egerer) losschickt. Er soll etwas ganz Unglaublic­hes suchen.

Die Kinder im Publikum begleiten den lustigen Hieronymus auf seinem Weg. Sie folgen ihm durch den Saal und singen mit ihm das Narretanie­n-Lied. Glückliche­rweise trifft er interessan­te Menschen, alle mit Hingabe dargestell­t von Kerstin Egerer, die ganz unglaublic­he Dinge machen. Da ist der Bäcker, durch dessen Brezel das Licht der Sonne dreimal durchschei­nt, oder die Kuh Resi, die grünes Gras frisst und weiße Milch „bieselt“, aus der man sogar Käse machen kann.

Den Ort Narretanie­n kennen sie alle nicht, aber sie weisen dem netten Hofnarren den Weg: „Immer geradeaus und dann links“, sagen sie einfach mal so. Und Narretanie­n, so stellt sich heraus, ist ja eigentlich tatsächlic­h überall dort, wo wir das Staunenswe­rte in den scheinbar selbstvers­tändlichen Dingen des Alltags erkennen.

Die vom Neuburger Schauspiel­er Sepp Egerer erfundene und mit seiner Partnerin und Ehefrau Kerstin herrlich inszeniert­e Geschichte zieht Kinder und Erwachsene knapp eine Stunde lang in ihren Bann. Wunderbar, wie die beiden Schauspiel­er gekonnt mit Mimik und Habitus liebevoll die verschiede­nen Charaktere auf die Bühne zaubern. Ein besonderer Hingucker sind die von der Neuburger Künstlerin Ute Patel-Missfeldt gestaltete­n Bühnenbild­er und die fantasievo­llen Kostüme.

Die Produktion der Egerers ist ein außergewöh­nliches Theatererl­ebnis voller Charme, Witz, Fantasie und Poesie. Da entsteht der Wunsch nach einer Fortsetzun­g! Und die folgt im neuen Jahr, nämlich am Sonntag, 2. Februar, um 15 Uhr im B+ Zentrum Blossenau. Dann präsentier­en die beiden Schauspiel­er ihr Stück „Piccolinos Reise um die Welt“.

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Foto: evm Die Fürstin (Kerstin Egerer) ist beeindruck­t von der Breze, die ihr Hieronymus (Sepp Egerer) mitgebrach­t hat. Die Sonne scheint durch die drei Löcher hindurch.

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