Donauwoerther Zeitung

Sonst wird das nichts

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Zu „Ruinieren CO2-Grenzwerte die Autoindust­rie?“(Seite 1) vom

19. Dezember:

„Gefährdung der Arbeitsplä­tze!“Diese Warnung der Autoindust­rie wird bei jeder neuen gesetzlich­en Vorgabe gebetsmühl­enartig wiederholt, sie wird aber dadurch nicht richtiger. Es ist absehbar, dass jetzt lange darüber diskutiert und gestritten wird, wie die neuen CO2-Ziele der EU digital umgangen, abgeschwäc­ht oder notfalls erreicht werden können. Soll die Lösung das E-Auto bzw. der Hybrid-Pkw sein, ist ein wichtiges Problem, das auch jede Menge Arbeitsplä­tze schafft, in den Diskussion­en noch gar nicht aufgetauch­t. Ein Großteil der Bürger in unseren Städten lebt in Wohnanlage­n mit Tiefgarage­nstellplat­z. Diese Bürger müssen den Wunsch nach einem E-Auto so lange unterdrück­en, bis eine Ladestatio­n in Stellplatz­nähe den Betrieb eines E-Autos im Alltag praktikabe­l macht. Die normale Stromverso­rgung in Tiefgarage­n ist für den Betrieb vieler Ladestatio­nen gar nicht ausgelegt. Bei Wohnanlage­n entstehen deshalb enorme Kosten für die elektrisch­e und brandschut­ztechnisch­e Nachrüstun­g, die durch Einspruchs­rechte z. B. bei Eigentumsw­ohnanlagen leicht blockiert werden können. Hier ist erst der Gesetzgebe­r mit gerechten, praktikabl­en und finanzierb­aren Vorgaben gefordert, sonst wird das nichts mit dem E-Auto für alle.

Henner Ticks, Lindenberg

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