Spanien nimmt abgewiesene Migranten auf
Italien und Malta sperren ihre Häfen
Madrid Nach der Rettung von mehr als 300 Migranten im Mittelmeer durch die Besatzungen privater Rettungsschiffe hat Spanien sich zur Aufnahme der Menschen bereit erklärt. Vorausgegangen war eine erneute Weigerung von Italien und Malta, die von der privaten spanischen Hilfsorganisation Proactiva Open Arms geretteten Menschen an Land zu lassen.
Spanische Medien berichteten unter Berufung auf die Regierung in Madrid, die Retter dürften die Flüchtlinge zum Hafen von Algeciras im äußersten Süden Spaniens bringen. Die Menschen waren nach Angaben von Proactiva Open Arms auf drei verschiedenen Booten unweit der libyschen Küste unterwegs.
„So ist Weihnachten auf dem Mittelmeer“, schrieb die Hilfsorganisation dazu. Unter den Geretteten seien auch ein neugeborenes Kind in prekärem Zustand und seine Mutter gewesen, die mit einem Hubschrauber der Küstenwache nach Malta geflogen wurden. Der italienische Innenminister Matteo Salvini hatte zuvor erneut erklärt, die Häfen des Landes seien für zivile Schiffe „geschlossen“. Deshalb wird es nun Schätzungen zufolge etwa fünf Tage dauern, bis die Menschen auf dem Seeweg in Spanien ankommen.
Die Regensburger Organisation Sea-Eye gab derweil bekannt, dass ein neues Rettungsschiff ausläuft. Das deutsche Forschungsschiff „Professor Albrecht Penck“habe am Freitag den Hafen von Algeciras in Spanien verlassen und sei unterwegs in das Rettungsgebiet nahe dem Bürgerkriegsland Libyen, teilte die NGO am Samstag mit.