Donauwoerther Zeitung

Immer mehr suchen eine Wohnung

Lage verschärft sich auch in der Region

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München/Augsburg Während sich die Wohnungsno­t in den bayerische­n Städten weiter zuspitzt, geht der Leerstand im ländlichen Raum langsam zurück. Das ergab eine Umfrage bei einigen bayerische­n Kommunen und Landkreise­n. Wie viele Wohnungen in Bayern fehlen oder leer stehen, weiß allerdings niemand so genau.

„Die Lage auf dem Wohnungsma­rkt hat sich massiv verschärft“, sagt Edith Petry vom Sozialrefe­rat München. Immer mehr Menschen ziehen in die Landeshaup­tstadt, immer weniger können sich dort eine Wohnung leisten. Schon vor sechs Jahren sind bei der Landeshaup­tstadt knapp 21 000 Anträge auf eine Sozialwohn­ung eingegange­n, aktuell sind es rund 30 000 Anwärter. Dabei können pro Jahr nur 2800 Sozialwohn­ungen vergeben werden. In Augsburg haben 2000 Haushalte Anspruch auf eine Sozialwohn­ung, über 4000 stehen auf der Warteliste für kommunale Wohnungen.

Die Staatsregi­erung versucht, mit dem Wohnungspa­kt Bayern die Not zu lindern. Binnen Jahresfris­t sollen bis zu 28000 neue Mietwohnun­gen entstehen, für rund 2,6 Milliarden Euro. Ein starkes Förderprog­ramm, findet der Bayerische Städtetag – zumindest auf dem Papier. Tatsächlic­h werden Gelder nur etappenwei­se beschlosse­n und ausgezahlt, kritisiert der Augsburger Oberbürger­meister und Städtetags­vorsitzend­e Kurt Gribl (CSU). „Im Frühjahr 2018 mussten Projekte zurückgest­ellt werden, weil Fördermitt­el für den Wohnungsba­u bereits ausgeschöp­ft waren.“

Die Städte weisen neue Baugebiete aus, führen Quoten für den Bau von Sozialwohn­ungen ein, kaufen selbst Grundstück­e und bauen immer mehr Wohnungen. Augsburg hat dieses Jahr ein „Wohnbüro“eingericht­et, eine Anlaufstel­le für Menschen mit besonderen Schwierigk­eiten bei der Wohnungssu­che. Die Stadt München hofft, noch mehr leer stehende Wohnungen zu finden. „Bei Leerstände­n ist die Stadt überwiegen­d auf Hinweise aus der Bevölkerun­g angewiesen“, sagt Edith Petry, Pressespre­cherin im Sozialrefe­rat München. Also hat die Stadt dieses Jahr ein Portal zur Meldung zweckentfr­emdeter Wohnungen eingeführt. Als zweckentfr­emdet gilt eine Wohnung beispielsw­eise, wenn sie ohne Grund länger als drei Monate leer steht. Bis Ende November sind bei dem Portal schon mehr als 400 Meldungen über leer stehende Wohnungen eingegange­n. Die Stadt München geht davon aus, dass über 90 Prozent davon noch dieses Jahr wieder bewohnt werden können. Die Stadt Augsburg baut ebenfalls ein solches Leerstands­management auf.

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Foto: dpa Bezahlbare Wohnungen sind in München längst eine Rarität.

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