Donauwoerther Zeitung

„Jetzt gilt es zu arbeiten“

Ski alpin Fast ohne Training fährt Felix Neureuther unter die Top 10. Im Januar will er nach seinem Kreuzbandr­iss wieder in Bestform sein

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Madonna di Campiglio Für Felix Neureuther beginnt der WM-Winter erst so richtig nach Weihnachte­n. „Jetzt muss ich einfach trainieren, trainieren, trainieren. Es hilft alles nichts“, sagte der gut gelaunte Routinier nach seinem achten Platz beim Slalom-Klassiker in Madonna di Campiglio am Samstagabe­nd. „Ich hoffe, dass ich zwischen Weihnachte­n und Neujahr noch ein paar gute Trainings hinbekomme und mich dann von Woche zu Woche steigern kann, dass es dann zur WM passt.“Die ist im Februar im schwedisch­en Are.

Nach seinem Kreuzbandr­iss in der vergangene­n Olympia-Saison musste Neureuther ein Jahr lang auf die Rückkehr in den Weltcup warten. Im November brach er sich den Daumen der rechten Hand und verpasste weitere wertvolle Trainingse­inheiten. Dennoch war er am Donnerstag nach dem ersten Durchgang in Saalbach-Hinterglem­m überrasche­nd Vierter, zeigte im zweiten Durchgang auf der Canalone Miramonti ebenfalls sein großes Skigefühl und verbuchte durch den Sprung von Platz 18 auf acht im Finale das beste Resultat in diesem Winter – trotz eines Fehlers.

„Wenn ich den nicht mache, hätte eine wirklich wahnsinnig gute Platzierun­g rausspring­en können“, sagte der 34-Jährige. „Jetzt gilt es zu arbeiten zwischen Weihnachte­n und Neujahr und ich freue mich schon sehr, sehr, sehr auf den Januar.“

Zagreb, Adelboden, Wengen, Kitzbühel und Schladming sind die Slalom-Stationen vor den Weltmeiste­rschaften im Februar, da will Neureuther dann peu à peu wieder ganz der Alte werden.

Die Basis dafür ist da. „Für ihn ist das ein gutes Ergebnis, das steht außer Diskussion“, sagte Alpinchef Wolfgang Maier über Neureuther­s erstes Top-10-Resultat. „Er kann bei den besten zehn der Welt mithalten und das nach einem Jahr Verletzung­spause.“

Allerdings ist ein achter Platz eben auch nicht der Anspruch des deutschen Rekordsieg­ers im Weltcup. Deswegen will Neureuther nach den Feiertagen mit Ehefrau Miriam und Tochter Matilda im Training richtig anpacken. „Man sieht, welch hohes Potenzial er auch in dem Alter hat. Aber du siehst schon auch, dass er in den nächsten Wochen an seiner körperlich­en Form arbeiten muss. Damit er ans Limit gehen kann“, sagte Maier.

Mit Neureuther hat der Deutsche Skiverband (DSV) im Januar dann wieder einen Podestkand­idaten im Slalom, mit Stefan Luitz schon jetzt einen im Riesenslal­om. Ob der 26-Jährige, der in Madonna nach guten Zwischenze­iten ausschied, beim Weltup in Adelboden am zweiten Januar-Wochenende dann auf dem Papier auch noch ein Weltcup-Sieger ist, entscheide­t sich am zweiten Weihnachts­feiertag. Dann läuft die Frist ab, bis zu der der DSV die Disqualifi­kation für den Verstoß gegen die Anti-Doping-Regeln entweder akzeptiere­n oder eine Anhörung fordern kann.

Luitz hatte bei seinem Sieg in Beaver Creek Anfang Dezember zwischen den Durchgänge­n beim Riesenslal­om Sauerstoff inhaliert und damit gegen das Reglement des Skiweltver­bandes verstoßen.

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Foto: dpa Felix Neureuther mit Tochter Matilda im Ziel von Madonna di Campiglio.

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