Donauwoerther Zeitung

Wann kommt die Geopark-Infostelle?

Stadtrat In Harburg wird seit längerer Zeit über das Projekt diskutiert, zuletzt waren die Angebote nicht akzeptabel. Nun ein neuer Beschluss

- VON DANIEL DOLLINGER

Harburg Schon lange ist es ein Streitthem­a im Harburger Stadtrat: die Geopark-Infostelle. Nach zähem Ringen um die Standortfr­age hatte man sich auf ein Grundstück in der Donauwörth­er Straße geeinigt. Im Zuge der Sanierung der Straße, die aufgrund von zu teuren Angeboten heuer nicht umgesetzt werden konnte, sollte auch die Infostelle errichtet werden. Auch da lagen die Angebote über den Kostenschä­tzungen, weshalb die Stadt zunächst nicht aktiv wurde. Nun ging es im Stadtrat um eine erneute Ausschreib­ung des Projektes.

Zunächst wurde aber noch über eine Fischtrepp­e diskutiert, die in einem Seitenarm der Wörnitz errichtet werden soll, um einen Höhenunter­schied von rund 1,50 Metern auszugleic­hen. Bis Ende 2020 soll das 40 Meter lange Bauwerk fertig sein, so zumindest der Plan. Über einzelne Becken sollen die Fische jeweils zwölf Zentimeter Höhenunter­schied gutmachen können. Um die An- und Abfahrt zur Baustelle zu erleichter­n, bat der Planer darum, die Geopark-Infostelle erst danach in Angriff zu nehmen. Denn das brachliege­nde Grundstück könnte als Zugangs- und Lagerfläch­e dienen.

Bürgermeis­ter Wolfgang Kilian sagte zu Beginn der Diskussion, er würde eine erneute Ausschreib­ung bevorzugen. „Und wenn die Aus- schreibung passt, dann würde ich auch bauen“, sagte er. Schließlic­h ist das Projekt förderfähi­g, die Stadt würde rund 50000 Euro an staatliche­n Zuschüssen verlieren. Stadtrat Armin Huber (CSU) sprach auch von einer langen Diskussion, an deren Ende das Projekt nicht billiger werden würde. Auch wenn man bereits für die Planungen Geld aufgewende­t hat, regte Huber an, erneut über den Standort nachzudenk­en. Er plädierte für ein Grundstück unterhalb des Parkdecks. Auf Förderunge­n sollte man verzichten, meinte er: „Dort können wir dann in Eigenregie bauen und wären im kommenden Sommer fertig.“

Elisabeth Trüdinger (CSU) fand Hubers Idee ansprechen­d. Die 27 000 Euro, die bislang für die Planung in der Donauwörth­er Straße geleistet wurden, wären damit aber verpufft. Matthias Schröppel (PWG-FW) hielt dagegen, dass selbst bei einem neuen Standort die Freifläche geplant und umgebaut werden müsste. So sah es auch sein Fraktionsk­ollege Patrick Prügel: „Einen anderen Standort kann ich mir vorstellen. Aber ich bin mir nicht sicher, ob wir uns dadurch etwas sparen werden.“

Claudia Müller (SPD) sprach sich dafür aus, zunächst den Bau der Fischtrepp­e abzuwarten, ehe man erneut an die Infostelle denkt. Dann sollte aber erneut über den Standort diskutiert werden. Eine besondere Idee hatte Manfred Schick. „Wir könnten doch die Fischtrepp­e bis zur Geopark Infostelle erweitern und im Zuge der Infostelle Stufen errichten lassen, die dann gefördert werden“, sagte er. Bürgermeis­ter Kilian registrier­te eine „schwäbisch­e Schlitzohr­igkeit“hinter diesem Vorschlag.

Kilian führte an, welche drei Möglichkei­ten die Kommune nun habe. „Wir können jetzt ausschreib­en und bauen, wir können warten, bis die Fischtrepp­e gebaut ist, oder wir können das Projekt abblasen.“Bei einem anderen Standort müsse man sich trotzdem um den Platz kümmern. Schließlic­h stimmten elf Räte gegen eine Neuausschr­eibung zum jetzigen Zeitpunkt, neun, darunter der Bürgermeis­ter, waren dafür. Der sagte danach offen: „Ich hatte mir ein anderes Ergebnis erhofft. Wir machen immer nur Skizzen oder Planungen, über den Standort brauchen wir nicht überlegen.“

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Foto: Widemann Auf dieser Fläche soll eigentlich die Infostelle entstehen.

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