Wann kommt die Geopark-Infostelle?
Stadtrat In Harburg wird seit längerer Zeit über das Projekt diskutiert, zuletzt waren die Angebote nicht akzeptabel. Nun ein neuer Beschluss
Harburg Schon lange ist es ein Streitthema im Harburger Stadtrat: die Geopark-Infostelle. Nach zähem Ringen um die Standortfrage hatte man sich auf ein Grundstück in der Donauwörther Straße geeinigt. Im Zuge der Sanierung der Straße, die aufgrund von zu teuren Angeboten heuer nicht umgesetzt werden konnte, sollte auch die Infostelle errichtet werden. Auch da lagen die Angebote über den Kostenschätzungen, weshalb die Stadt zunächst nicht aktiv wurde. Nun ging es im Stadtrat um eine erneute Ausschreibung des Projektes.
Zunächst wurde aber noch über eine Fischtreppe diskutiert, die in einem Seitenarm der Wörnitz errichtet werden soll, um einen Höhenunterschied von rund 1,50 Metern auszugleichen. Bis Ende 2020 soll das 40 Meter lange Bauwerk fertig sein, so zumindest der Plan. Über einzelne Becken sollen die Fische jeweils zwölf Zentimeter Höhenunterschied gutmachen können. Um die An- und Abfahrt zur Baustelle zu erleichtern, bat der Planer darum, die Geopark-Infostelle erst danach in Angriff zu nehmen. Denn das brachliegende Grundstück könnte als Zugangs- und Lagerfläche dienen.
Bürgermeister Wolfgang Kilian sagte zu Beginn der Diskussion, er würde eine erneute Ausschreibung bevorzugen. „Und wenn die Aus- schreibung passt, dann würde ich auch bauen“, sagte er. Schließlich ist das Projekt förderfähig, die Stadt würde rund 50000 Euro an staatlichen Zuschüssen verlieren. Stadtrat Armin Huber (CSU) sprach auch von einer langen Diskussion, an deren Ende das Projekt nicht billiger werden würde. Auch wenn man bereits für die Planungen Geld aufgewendet hat, regte Huber an, erneut über den Standort nachzudenken. Er plädierte für ein Grundstück unterhalb des Parkdecks. Auf Förderungen sollte man verzichten, meinte er: „Dort können wir dann in Eigenregie bauen und wären im kommenden Sommer fertig.“
Elisabeth Trüdinger (CSU) fand Hubers Idee ansprechend. Die 27 000 Euro, die bislang für die Planung in der Donauwörther Straße geleistet wurden, wären damit aber verpufft. Matthias Schröppel (PWG-FW) hielt dagegen, dass selbst bei einem neuen Standort die Freifläche geplant und umgebaut werden müsste. So sah es auch sein Fraktionskollege Patrick Prügel: „Einen anderen Standort kann ich mir vorstellen. Aber ich bin mir nicht sicher, ob wir uns dadurch etwas sparen werden.“
Claudia Müller (SPD) sprach sich dafür aus, zunächst den Bau der Fischtreppe abzuwarten, ehe man erneut an die Infostelle denkt. Dann sollte aber erneut über den Standort diskutiert werden. Eine besondere Idee hatte Manfred Schick. „Wir könnten doch die Fischtreppe bis zur Geopark Infostelle erweitern und im Zuge der Infostelle Stufen errichten lassen, die dann gefördert werden“, sagte er. Bürgermeister Kilian registrierte eine „schwäbische Schlitzohrigkeit“hinter diesem Vorschlag.
Kilian führte an, welche drei Möglichkeiten die Kommune nun habe. „Wir können jetzt ausschreiben und bauen, wir können warten, bis die Fischtreppe gebaut ist, oder wir können das Projekt abblasen.“Bei einem anderen Standort müsse man sich trotzdem um den Platz kümmern. Schließlich stimmten elf Räte gegen eine Neuausschreibung zum jetzigen Zeitpunkt, neun, darunter der Bürgermeister, waren dafür. Der sagte danach offen: „Ich hatte mir ein anderes Ergebnis erhofft. Wir machen immer nur Skizzen oder Planungen, über den Standort brauchen wir nicht überlegen.“