Lösung für mehr Schutz vor einer Sturzflut
Hochwasser Die Stadt Harburg will mit einem Trichter weitere Überschwemmungen in Heroldingen verhindern
Harburg-Heroldingen Wie kann sich Heroldingen gegen Überschwemmungen schützen? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Harburger Stadtrat. Bei einem Unwetter im Bereich von Heroldingen Ende Mai hatte der Starkregen einige Häuser unter Wasser gesetzt. Der Stadtrat hatte sich dazu entschlossen, ein Planungsbüro zu engagieren, um eine Lösung gegen die Sturzflut zu finden. Die Pläne hierzu stellte das Ingenieurbüro Pfost nun in der Sitzung vor.
Laut den Berechnungen von Reinhard Pfost kamen bei den kurzen, aber heftigen Regenfällen im Frühjahr rund sieben Kubikmeter Regenwasser pro Sekunde durch die Riedgasse in die Wörnitzstraße geschossen. Über einen Fußweg versuchten sich die Wassermassen einen Weg in Richtung Wörnitz zu suchen. Doch die passten an der Engstelle nicht durch und sorgten für überschwemmte Keller und auch Erdgeschosse. „So, wie der Fußweg angelegt ist, können rund zwei Kubikmeter durchgelangen“, sagte Pfost. Deshalb sieht die Planung vor, durch einen Umbau der dortigen Grundstücksmauern einen Trichter zu schaffen, um ein besseres Abfließen des Wassers zu garantieren.
Bürgermeister Wolfgang Kilian dankte den Anliegern, dass sie die Umbaumaßnahmen akzeptieren. Die Mauer und der Zaun auf der einen Seite werden nun schräg gebaut, um die Trichterwirkung zu erreichen. Mittels dieser Lösung, so erklärte Planer Pfost, könnten theoretisch fast acht Kubikmeter Wasser pro Sekunde in Richtung Wörnitz rauschen. Sorgen um ein Hochwasser brauche man sich dabei auch nicht machen. Die Böschung an der Wörnitz sei rund 2,5 Meter höher als der Wasserstand. Und anhand von Berechnungen zeigte Pfost auf, dass die Auswirkungen durch eine eventuelle Sturzflut immer geringer wären, je höher der Pegel des Flusses sei.
Dass es erneut zu einem solchen Unwetter komme, sei laut Pfost erst wieder in rund 50 Jahren der Fall, so zumindest die Statistik. Trotzdem sahen die Räte aber die Notwendigkeit, sich gegen das Wasser zu schützen. Stadtrat Armin Huber fragte nach, ob man denn nicht auch den Kanal verstärken könnte, um den Wassermassen Herr zu werden. Sowohl Planer Pfost als auch Dritter Bürgermeister Bernd Horst, der beim Wasserwirtschaftsamt tätig ist, verwarfen aber diese Idee. Bei dieser Menge könne selbst ein Kanal mit doppelter Kraft nichts bewirken. „Da läuft zwar bisschen mehr in den Kanal, aber das meiste Wasser bleibt auf der Straße.“Einzig mit einem Überlaufbecken in der Größe eines Fußballfeldes könne man Abhilfe schaffen. Bürgermeister Kilian stellte fest: „Wir verbessern die Situation jetzt. Und für die Zukunft verbauen wir uns nichts.“Einstimmig stimmte der Rat für die Trichterlösung, Kilian äußerte die Hoffnung, den Umbau noch vor der Gewittersaison vorzunehmen.