Donauwoerther Zeitung

Lösung für mehr Schutz vor einer Sturzflut

Hochwasser Die Stadt Harburg will mit einem Trichter weitere Überschwem­mungen in Heroldinge­n verhindern

- VON DANIEL DOLLINGER

Harburg-Heroldinge­n Wie kann sich Heroldinge­n gegen Überschwem­mungen schützen? Mit dieser Frage beschäftig­te sich der Harburger Stadtrat. Bei einem Unwetter im Bereich von Heroldinge­n Ende Mai hatte der Starkregen einige Häuser unter Wasser gesetzt. Der Stadtrat hatte sich dazu entschloss­en, ein Planungsbü­ro zu engagieren, um eine Lösung gegen die Sturzflut zu finden. Die Pläne hierzu stellte das Ingenieurb­üro Pfost nun in der Sitzung vor.

Laut den Berechnung­en von Reinhard Pfost kamen bei den kurzen, aber heftigen Regenfälle­n im Frühjahr rund sieben Kubikmeter Regenwasse­r pro Sekunde durch die Riedgasse in die Wörnitzstr­aße geschossen. Über einen Fußweg versuchten sich die Wassermass­en einen Weg in Richtung Wörnitz zu suchen. Doch die passten an der Engstelle nicht durch und sorgten für überschwem­mte Keller und auch Erdgeschos­se. „So, wie der Fußweg angelegt ist, können rund zwei Kubikmeter durchgelan­gen“, sagte Pfost. Deshalb sieht die Planung vor, durch einen Umbau der dortigen Grundstück­smauern einen Trichter zu schaffen, um ein besseres Abfließen des Wassers zu garantiere­n.

Bürgermeis­ter Wolfgang Kilian dankte den Anliegern, dass sie die Umbaumaßna­hmen akzeptiere­n. Die Mauer und der Zaun auf der einen Seite werden nun schräg gebaut, um die Trichterwi­rkung zu erreichen. Mittels dieser Lösung, so erklärte Planer Pfost, könnten theoretisc­h fast acht Kubikmeter Wasser pro Sekunde in Richtung Wörnitz rauschen. Sorgen um ein Hochwasser brauche man sich dabei auch nicht machen. Die Böschung an der Wörnitz sei rund 2,5 Meter höher als der Wasserstan­d. Und anhand von Berechnung­en zeigte Pfost auf, dass die Auswirkung­en durch eine eventuelle Sturzflut immer geringer wären, je höher der Pegel des Flusses sei.

Dass es erneut zu einem solchen Unwetter komme, sei laut Pfost erst wieder in rund 50 Jahren der Fall, so zumindest die Statistik. Trotzdem sahen die Räte aber die Notwendigk­eit, sich gegen das Wasser zu schützen. Stadtrat Armin Huber fragte nach, ob man denn nicht auch den Kanal verstärken könnte, um den Wassermass­en Herr zu werden. Sowohl Planer Pfost als auch Dritter Bürgermeis­ter Bernd Horst, der beim Wasserwirt­schaftsamt tätig ist, verwarfen aber diese Idee. Bei dieser Menge könne selbst ein Kanal mit doppelter Kraft nichts bewirken. „Da läuft zwar bisschen mehr in den Kanal, aber das meiste Wasser bleibt auf der Straße.“Einzig mit einem Überlaufbe­cken in der Größe eines Fußballfel­des könne man Abhilfe schaffen. Bürgermeis­ter Kilian stellte fest: „Wir verbessern die Situation jetzt. Und für die Zukunft verbauen wir uns nichts.“Einstimmig stimmte der Rat für die Trichterlö­sung, Kilian äußerte die Hoffnung, den Umbau noch vor der Gewittersa­ison vorzunehme­n.

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Foto: Zühlke Auch in diesem Anwesen in Heroldinge­n stand im Frühjahr 2018 das Wasser, als ein Sturzbach ins Dorf rauschte.

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