Kampf dem Schweinehund
Jetzt, in den Tagen nach Weihnachten und kurz vor dem Jahreswechsel, tritt er bereits wieder besonders in Erscheinung. Macht uns ein schlechtes Gewissen und freut sich diebisch, uns ins Grübeln zu bringen. Immer noch satt gegessen von der Weihnachtsgans, den Knödeln und zahlreichen Plätzchen, sind wir nahezu bewegungsunfähig und zu faul, um von der bequemen Couch aufzustehen. Das ist sein verspätetes Weihnachtsgeschenk, von dem er in jedem Jahr weiß, dass er es bekommen wird. Und doch verliert der innere Schweinehund nicht seinen Gefallen daran.
Doch allzu lange wird er sich jetzt nicht daran erfreuen können. Zumindest vorerst noch nicht. Schließlich steht uns nach der weihnachtlichen Völlerei bereits der nächste kulinarische Exzess bevor. Ganz nach dem Motto: Nach der Gans ist vor dem Raclette. Berge von Fleisch werden gekauft, seit Wochen schon überlegt, welches Gemüse am besten in die kleinen Pfännchen passt. Weißbrot wird vorbestellt. Und die Frage aller Fragen lautet: Wie viel Raclette-Käse braucht es pro Person?
Die Erfahrungen aus dem Vorjahr sind bereits vergessen, sind direkt mit den Silvesterraketen am nächtlichen Himmel verraucht. Also kommt auch heuer wieder viel zu viel auf den Tisch, und trotzdem wird der Kampf um die Fleischbrocken schnell wieder losgehen.
Und dann, wenn wir uns am Neujahrstag satt und faul auf dem Sofa wiederfinden, dann kehrt er zurück, unser innerer Schweinehund. Und dann geloben wir Besserung, nehmen uns vor, mehr Sport zu treiben und uns gesünder zu ernähren. Denn über die Feiertage hätten wir es total übertrieben, gestehen wir dem nervigen Schweinehund ein. Aber lange halten diese Vorsätze häufig nicht. Und wenn im kommenden Jahr die Feiertage anstehen, haben wir sie schon wieder vergessen.