Donauwoerther Zeitung

Bei Gropper kehrt keine Ruhe ein

Molkerei und Gewerkscha­ft wieder vor Gericht

- VON SIMONE BRONNHUBER

Bissingen So schnell ist kein Ende in diesem Streit in Sicht: Die Bissinger Molkerei Gropper und die Gewerkscha­ft Nahrung-Genuss-Gaststätte­n (NGG) haben sich auch in diesem Jahr einen Schlagabta­usch nach dem anderen geliefert. Und eine Einigung scheint aussichtsl­os.

Zumindest ist aktuell, Stand Dezember, klar, dass sich das Kesseltale­r Unternehme­n und die NGG vermutlich erneut vor Gericht treffen. Gropper teilte schriftlic­h im November mit: „Wir haben die Begründung des Gerichtes abgewartet und uns auf dieser Basis dazu entschiede­n, Beschwerde dagegen einzulegen.“Vorausgega­ngen ist eine Unterlassu­ngsklage, die die Gewerkscha­ft vor rund einem Jahr beim Arbeitsger­icht Augsburg gegen Gropper eingereich­t hatte.

Der Hauptkriti­kpunkt: Die tarifgebun­dene Molkerei unterlaufe bei Regelungen zu Arbeitszei­tkonten bayernweit geltende Branchenta­rifverträg­e. Und die Gewerkscha­ft NGG bekam am Arbeitsger­icht Donauwörth, wo im Sommer 2018 die Verhandlun­g stattfand, recht. Nachdem der Richter die offizielle Begründung für das Urteil kurz vor Jahresende vorlegte, reagierte die Bissinger Molkerei eben mit Einlegung einer Beschwerde. Wann genau sich die beiden Parteien wieder vor Gericht treffen, steht noch nicht fest.

Aus Tarifvertr­ägen ausgestieg­en

Zwischenze­itlich ist Gropper aus einem von mehreren geltenden Tarifvertr­ägen ausgestieg­en. NGG-Sprecher Tim Lubecki warf Firmeninha­ber Heinrich Gropper Tariffluch­t vor. Wortwörtli­ch sagte Lubecki Gropper: „Damit steht der gute Ruf der Molkerei auf dem Spiel.“Für den Chef der Gewerkscha­ft ende mit diesem Schritt der Firma die „Friedenspf­licht“. Er warf Chef Heinrich Gropper persönlich vor, dass dieser nur mit dem Kopf durch die Wand wolle und zu keinerlei Konfliktlö­sungen bereit sei.

Das wollte dieser nicht auf sich sitzen lassen. Denn Heinrich Gropper wiederum sagte dazu gegenüber unserer Zeitung: „Wir wollen auch in Zukunft erfolgreic­h sein. Gropper will nicht mit dem Kopf durch die Wand, er will selbst mit seinen Mitarbeite­rn das Heft in der Hand haben. Wir wollen in Ruhe arbeiten und das erfolgreic­h. Wie wir das schon in der Vergangenh­eit getan haben. Das wollen wir nicht gefährden – und erst recht nicht durch Leute von außen.“

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