Bei Gropper kehrt keine Ruhe ein
Molkerei und Gewerkschaft wieder vor Gericht
Bissingen So schnell ist kein Ende in diesem Streit in Sicht: Die Bissinger Molkerei Gropper und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) haben sich auch in diesem Jahr einen Schlagabtausch nach dem anderen geliefert. Und eine Einigung scheint aussichtslos.
Zumindest ist aktuell, Stand Dezember, klar, dass sich das Kesseltaler Unternehmen und die NGG vermutlich erneut vor Gericht treffen. Gropper teilte schriftlich im November mit: „Wir haben die Begründung des Gerichtes abgewartet und uns auf dieser Basis dazu entschieden, Beschwerde dagegen einzulegen.“Vorausgegangen ist eine Unterlassungsklage, die die Gewerkschaft vor rund einem Jahr beim Arbeitsgericht Augsburg gegen Gropper eingereicht hatte.
Der Hauptkritikpunkt: Die tarifgebundene Molkerei unterlaufe bei Regelungen zu Arbeitszeitkonten bayernweit geltende Branchentarifverträge. Und die Gewerkschaft NGG bekam am Arbeitsgericht Donauwörth, wo im Sommer 2018 die Verhandlung stattfand, recht. Nachdem der Richter die offizielle Begründung für das Urteil kurz vor Jahresende vorlegte, reagierte die Bissinger Molkerei eben mit Einlegung einer Beschwerde. Wann genau sich die beiden Parteien wieder vor Gericht treffen, steht noch nicht fest.
Aus Tarifverträgen ausgestiegen
Zwischenzeitlich ist Gropper aus einem von mehreren geltenden Tarifverträgen ausgestiegen. NGG-Sprecher Tim Lubecki warf Firmeninhaber Heinrich Gropper Tarifflucht vor. Wortwörtlich sagte Lubecki Gropper: „Damit steht der gute Ruf der Molkerei auf dem Spiel.“Für den Chef der Gewerkschaft ende mit diesem Schritt der Firma die „Friedenspflicht“. Er warf Chef Heinrich Gropper persönlich vor, dass dieser nur mit dem Kopf durch die Wand wolle und zu keinerlei Konfliktlösungen bereit sei.
Das wollte dieser nicht auf sich sitzen lassen. Denn Heinrich Gropper wiederum sagte dazu gegenüber unserer Zeitung: „Wir wollen auch in Zukunft erfolgreich sein. Gropper will nicht mit dem Kopf durch die Wand, er will selbst mit seinen Mitarbeitern das Heft in der Hand haben. Wir wollen in Ruhe arbeiten und das erfolgreich. Wie wir das schon in der Vergangenheit getan haben. Das wollen wir nicht gefährden – und erst recht nicht durch Leute von außen.“