Donauwoerther Zeitung

Wenn das Leben aus den Fugen gerät

Private Daten von Bundestags­mitglieder­n veröffentl­icht

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Die Kartei der Not hilft Menschen in der Region, die unverschul­det in eine Notlage geraten sind. Eine Bilanz lesen Sie auf

Landkreis Hunderte Politiker sind Opfer eines Hacker-Angriffs geworden. Zunächst hatte der Rundfunkse­nder rbb darüber berichtet, dass Daten und Dokumente zahlreiche­r auf Bundes- und Landeseben­e tätiger Politiker im Internet veröffentl­icht worden sind. Betroffen sind alle im Bundestag vertretene­n Parteien außer der AfD, beispielsw­eise Politiker wie Bundeskanz­lerin Angela Merkel oder Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier. Auch private Informatio­nen des Nördlinger Bundestags­abgeordnet­en Ulrich Lange sind veröffentl­icht worden.

Nach Informatio­nen unserer Zeitung zählen dazu eine Handy- und eine Festnetznu­mmer. „Der gesamte Vorfall ist schockiere­nd und natürlich ein massiver Eingriff in die Privatsphä­re der Betroffene­n“, sagte Lange auf Nachfrage unserer Zeitung. Er befindet sich derzeit auf CSU-Klausurtag­ung in Kloster Seeon. Er teilt weiter mit: „Auch wenn es, wie bei mir, ,nur‘ um Telefonnum­mern geht, trifft einen das.“Auf der Klausurtag­ung sei der Hackerangr­iff ein großes Thema, über das viel gesprochen werde. „Alle stellen sich ja letztlich die gleichen Fragen“, sagt der Nördlinger. „Natürlich hinterfrag­t man dann auch sein eigenes Handeln, etwa ob Passwörter oft genug aktualisie­rt wurden. Jetzt muss der ganze Sachverhal­t aber erst einmal gründlich aufgeklärt werden. Die Sicherheit­sbehörden arbeiten mit Hochdruck daran.“Ein Nutzer hatte Medienberi­chten zufolge die Dokumente über Twitter geleakt. Der betroffene Account hat die Dokumente zunächst als eine Art Adventskal­ender im Dezember herausgege­ben, aufgefalle­n ist es den Betroffene­n erst am Donnerstag­abend. Veröffentl­icht worden sind private Informatio­nen wie Handynumme­rn, Chatverläu­fe, Personalau­sweise, Kreditkart­eninformat­ionen, Rechnungen, Fotos und Briefe. Der Twitter-User, der die Leaks verbreitet hat, gibt in seinem Profil an, aus Hamburg zu kommen und bezeichnet sich als „Security Researcher“und Künstler. Ein Motiv für die Veröffentl­ichung der privaten Daten nennt er nicht, wer sich hinter dem Account befindet, ist ebenfalls noch unklar. Mittlerwei­le wurde der Account des Nutzers gesperrt.

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