Wir sind morgen nicht erreichbar
Verehrte Leserinnen und Leser, Ihre Heimatzeitung ist sechs Tage – manchmal gar sieben – für Sie im Einsatz, um das Leben im Landkreis möglichst vielfältig abzubilden. Ein Beruf, den jeder von uns mit Herzblut macht – und das insbesondere heute. Denn morgen begehen wir einen Tag, welcher Jahr um Jahr mit dickem Rotstift im Kalender eingetragen ist: Den Nichts-Tag, den uns ein Berufsgenosse aus den USA vor mehr als 30 Jahren geschenkt hat.
Einfach mal einen Tag nichts tun. Entspannen, sich von der vergangenen, empörten Lesermail seelisch erholen und das Faschingswochenende mit seinen Veranstaltungen im Geiste noch einmal durchtanzen. Nicht die Feder spitzen, nicht Ideen für die kommenden Wochen recherchieren. Schlicht stumpf an die Wand starren. Wenn Sie, verehrter Leser, also diese Glosse lesen, sind Sie wohl kein Anhänger dieses heiligsten aller Tage.
Sollten Sie morgen unsere Redaktion erreichen wollen, bedenken Sie: Es ist der inoffizielle Redaktionsfeiertag, hier drehen sich heute höchstens einige gestandene Journalisten auf ihren, äußerst komfortablen, Bürostühlen im Kreis. Und keine Sorge – die Zeitung erscheint trotzdem. Wenn kein Nichts-Tag zu feiern ist, arbeiten wir meist recht intensiv – vom Brand mitten in der Nacht bis zur Stadtratssitzung am Abend.Bleibt nur zu hoffen, dass sich hohe Politik und Naturgewalten ebenfalls als Anhänger des Nichts-Tags entpuppen.