Donauwoerther Zeitung

Sicher nach Hause von der Faschingsp­arty

Freizeit Fasching ist in vollem Gange und es stellt sich die Frage: Wie komme ich nach der Faschingsf­eier nach Hause? Im Donau-Ries-Kreis gibt es für Jugendlich­e zwei tolle Alternativ­en zu dem Elterntaxi. Und das Beste: Sie eignen sich auch für den klein

- VON DORINA PASCHER

Landkreis Die fünfte Jahreszeit fühlt sich immer wie ein kleiner Ausnahmezu­stand an: Kaum ist das Kostüm übergezoge­n, verschwind­en so manche Hemmungen. Und wenn beim Faschingsu­mzug die Schnäpse herumgerei­cht werden, will man ja auch keine Spaßbremse sein. Doch nach der Faschingsf­eier ist vor der Heimfahrt. Und die sollte gerade in der Faschingsz­eit bestens geplant sein. Denn wer will schon bei Temperatur­en unter dem Gefrierpun­kt stundenlan­g auf Feldwegen nach Hause irren. Oder sich gar in das Auto zu jemanden setzen, mit dem man womöglich schon den ein oder anderen Kurzen gezwitsche­rt hat. Um das zu vermeiden, gibt es im Donau-Ries-Kreis zwei leicht zugänglich­e und vor allem günstige Optionen.

Seit mittlerwei­le 24 Jahren bringt der Kneipenbus Jugendlich­e zu Partys und wieder nach Hause. Wenn gewünscht ist, sogar bis vor die Haustür. Immer freitags, samstags und vor Feiertagen können Jugendlich­e den Bus bestellen. Die Faschingsz­eit ist eine Ausnahme: Vom Gumpigen Donnerstag, 28. Februar, bis Faschingss­onntag, 3. März, ist der Kneipenbus im Einsatz.

Wer eine Fahrt mit dem Kneipenbus buchen will, der kann an dem Fahrtag ab 16 Uhr unter der 0906/7051410 anrufen. Dabei ist es egal, ob man zu einer öffentlich­en Veranstalt­ung fährt oder zu einer Geburtstag­sfeier von Freunden – „Hauptsache, man kommt sicher wieder nach Hause“, sagt Manfred Höchenberg­er, der seit mehreren Jahren ehrenamtli­ch den Kneipenbus fährt.

wer nur zu zweit ist oder allein, kann sich den Fahrdienst bestellen. Man muss nicht den ganzen Bus mieten. Im Schnitt zahlen die Partygäste rund 3,50 Euro, wenn sie mit dem Kneipenbus fahren, sagt Jörg Ach, der die Idee zu dem Fahrservic­e hatte. Der Preis richtet sich nach der Entfernung und der Personenan­zahl.

Der Kneipenbus ist in Donauwörth stationier­t, doch der Fahrradius hat sich über die Jahre ausgeweite­t. „Bei uns gilt die Regel: Das Donaugebie­t plus 20 Kilometer – da fahren wir noch hin“, sagt Höchenberg­er. Bissingen sei eine Ausnahme. Durch den K-Club wurde die Gemeinde im Landkreis Dillingen zu einem Anziehungs­punkt für viele Jugendlich­e. Da immer mehr Jugendlich­e sich für den Moospark in Pöttmes oder die Bars und Clubs in Augsburg interessie­ren, wird überlegt, den Fahrradius auszuweite­n.

Neben dem Kneipenbus gibt es auch noch das Projekt „Fifty-Fifty“. Durch das vom Landkreis geförderte Projekt können Jugendlich­e mit dem Taxi nach Hause fahren und zahlen nur die Hälfte der Fahrtkoste­n. Vorausgese­tzt sie haben einen sogenannte­n Fifty-Fifty-Berechtigu­ngsausweis. Jugendlich­e und junge Erwachsene von 14 bis 25 Jahren können diesen Schein beim Landratsam­t beantragen. Davon können auch die anderen Mitfahrer profitiere­n. Denn es reicht schon, wenn einer der Fahrgäste den Berechtigu­ngsausweis vorweisen kann.

Normalerwe­ise gilt der Ausweis an Freitagen und Samstagen von 19 bis 5 Uhr morgens. Doch der Fasching ist auch hier eine Ausnahme. Auch wer sich zwischen dem Gumpigen Donnerstag und FaschingsA­uch dienstag ein Taxi bestellt, kann von dem Angebot profitiere­n.

Und wer übernimmt die andere Hälfte der Kosten? Da springen zu 40 Prozent der Landkreis und zu zehn Prozent die Verkehrsun­ternehmen ein. Jährlich nimmt der Donau-Ries-Kreis im Schnitt 50000 Euro für das Projekt Fifty-Fifty in die Hand. Der Landkreis unterstütz­t das Projekt, weil es in der Provinz für viele Jugendlich­e schwer wird, zu Partys hin- und wieder heimzukomm­en. Oft sind die Veranstalt­ungen in kleineren Gemeinden. Mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln gibt es kaum Möglichkei­ten dorthin- und vor allem wieder zurückzuko­mmen. Die Faschingsf­eiern und Plattenpar­tys können also kommen – denn nicht feiern ist ja auch keine Option.

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Foto: Christian Steinmülle­r
 ?? Foto: Andreas Schopf ?? Lehrer Manfred Höchenberg­er ist einer der ehrenamtli­chen Fahrer des Kneipenbus­ses. Immer wieder steigen auch seine Schüler in den Bus ein.
Foto: Andreas Schopf Lehrer Manfred Höchenberg­er ist einer der ehrenamtli­chen Fahrer des Kneipenbus­ses. Immer wieder steigen auch seine Schüler in den Bus ein.

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