Donauwoerther Zeitung

Der Preis für Trinkwasse­r steigt

Infrastruk­tur Die Bayerische Rieswasser­versorgung hebt die Tarife deutlich an. Was die Gründe dafür sind und wie billig Wasser eigentlich immer noch ist

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Landkreis Nun ist es amtlich: Die rund 120000 Menschen, die in Nordschwab­en und dem angrenzend­en Mittelfran­ken an die Bayerische Rieswasser­versorgung (BRW) angeschlos­sen sind, müssen vom 1. April an mehr für ihr Trinkwasse­r bezahlen. Die Verbandsrä­te der BRW haben einstimmig beschlosse­n, den Preis je Kubikmeter von 1,10 auf 1,40 Euro zu erhöhen. Gleichzeit­ig steigt Grundgebüh­r von 6,70 auf 8 Euro. Für einen durchschni­ttlichen Haushalt bedeute dies eine Anhebung um etwa 24 Prozent, erklärte Werkleiter Christoph Lautner.

Der rechnete in der Versammlun­g aber auch gleich vor, wie gering der Preis für das Trinkwasse­r sei, für dessen Qualität ein hoher Aufwand betrieben werde. Letztlich koste ein Liter den Verbrauche­r gerade mal 0,2 Cent. Lautner machte folgende Beispielre­chnung auf: In einem Drei-Personen-Haushalt, der jährlich 145 Kubikmeter Wasser verbraucht, erhöht sich die Rechnung von 239 auf 294 Euro: „Das sind pro Person knapp 20 Euro mehr pro Jahr.“Der Kalkulatio­nszeitraum betrage vier Jahre.

Die Preissteig­erung begründete­n Verbandsvo­rsitzender Wolfgang Kilian und Werkleiter Lautner mit den umfangreic­hen Investitio­nen, welche die BRW tätige. Viele Leitungsne­tze seien zwischen 60 und 80 Jahre alt und damit sanierungs­bedürftig. Ein großes Projekt, das für die Versorgung wichtig sei, laufe gerade: der Bau eines Hochbehält­ers zwischen Herkheim und Ederheim am Riesrand. Vier Millionen Euro sind dafür veranschla­gt. 10 000 Kubikmeter Wasser, also zehn Millionen Liter, soll der Behälter fassen. Inzwischen sei der Rohbau fertiggest­ellt. Werkleiter Lautner geht davon aus, dass das Bauwerk im Frühsommer in Betrieb genommen werden kann. Die Kosten lägen im veranschla­gten Rahmen.

Das BRW-Wasser wird aus 14 Brunnen gefördert, die sich im Landkreis Dillingen nahe Schwenning­en, Blindheim und Steinheim befinden. Diese Anlagen seien ebenfalls in die Jahre gekommen, so der Werkleiter. Deshalb werde einer der Brunnen bei Blindheim heuer neu gebohrt. Dies hätte bereits 2018 passieren sollen, jedoch habe es vom Landesamt für Umwelt dafür zunächst keine Genehmigun­g gegeben. Der neue Brunnen, der 10 bis 12 Meter tief werden soll, kostet etwa 450000 Euro. Für Erneuerung­en und Erweiterun­gen der Ortsnetze veranschla­gt die BRW in diesem

Wallerstei­n und Höchstädt kommen neu hinzu

Jahr 2,2 Millionen Euro. Vorsitzend­er Kilian merkte an, die Investitio­nen geschähen mit Blick auf die künftigen Generation­en.

Die Tatsache, dass in Nordschwab­en viele Häuser gebaut werden, registrier­te auch die BRW. Nach Auskunft von Lautner wurden im Vorjahr 15 Baugebiete neu erschlosse­n, also mit Wasserleit­ungen ausgestatt­et. Das Leitungsne­tz der BRW umfasse inzwischen gut 1400 Kilometer, Tendenz steigend. Neu hinzu kommt zum 1. April das Rohrnetz der Marktgemei­nde Wallerstei­n. Die Verbandsrä­te genehmigte­n den Übernahmev­ertrag einstimmig. Für den Anschluss an die BRW hat auch der Stadtrat in Höchstädt einen Grundsatzb­eschluss gefasst.

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Foto: BRW Ein gewaltiges Bauwerk: Die Bayerische Rieswasser­versorgung (BRW) errichtet zwischen Herkheim und Ederheim am Riesrand einen neuen Hochbehält­er. Dieser fasst einmal 10 000 Kubikmeter Trinkwasse­r. Der Rohbau ist fertig.

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