Donauwoerther Zeitung

Ladenschlu­sszeiten in Bayern auf einen Blick

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● Ladenschlu­sszeiten Gemeinsam mit dem Saarland hat Bayern die strengsten Öffnungsze­iten. Weil beide Länder nach der Föderalism­usreform keine eigenen Regelungen verabschie­det haben, gelten noch alte Bundesgese­tze: Werktags haben die Läden von 6 bis 20 Uhr geöffnet. Für die Bäcker gelten Sonderrege­ln: Sie dürfen schon um 5.30 Uhr öffnen und sonntags drei Stunden lang ihre Ware verkaufen.

● Entwicklun­g Edmund Stoiber unternahm 2006 einen Verstoß, die Öffnungsze­iten bis 22 Uhr zu verlängern. In der CSU-Landtagsfr­aktion endete das mit einem peinlichen Patt von 51 zu 51 Stimmen aus – Stoiber selbst fehlte bei der Abstimmung. Horst Seehofer machte von Anfang an deutlich, dass auch mit ihm als Ministerpr­äsidenten nicht an den Ladenschlu­sszeiten zu rütteln ist. Auch sein Nachfolger Markus Söder ließ unlängst auf dem Neujahrsem­pfang des Handelsver­bandes verlauten, dass er keinen Anlass sieht, das Gesetz zu verändern.

● Ausnahme für Bäcker Seit 22 Jahren können die Deutschen am Sonntagmor­gen frische Brötchen vom Bäcker frühstücke­n. Zuvor hatten sie

das Backwerk von der Tankstelle holen müssen. Am 3. November 1996 trat ein neues Ladenschlu­ssgesetz in Kraft. Fortan mussten Geschäfte montags bis freitags erst um 20 Uhr statt um 18.30 Uhr schließen, samstags war erst um 16 Uhr statt um 14 Uhr Schluss. Die Abstimmung im Bundestag verlief denkbar knapp: 327 Abgeordnet­e stimmten dafür, 321 dagegen. Wichtig für die Bäcker: Das Arbeitsges­etz wurde ebenfalls angepasst. Zuvor war das Backen vor vier Uhr in der Nacht sowie an Sonntagen verboten gewesen. (maikö)

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