Raiffeisenbanken planen Fusion
Bankenehe Donauwörth und Wittislingen wollen Zusammenlegung. Derzeit werden vertrauliche Gespräche geführt
Donauwörth Die Raiffeisen-Volksbank Donauwörth und die Raiffeisenbank Wittislingen planen eine Fusion. Das gaben die Vorstandsmitglieder der beiden Kreditgenossenschaften gestern bekannt.
„Die Vorstände beider Banken sowie die Aufsichtsräte führen derzeit vertrauliche Gespräche über einen möglichen Zusammenschluss“, sagt Michael Kruck, Vorstandssprecher der Raiffeisen-Volksbank Donauwörth. Das bestätigt auch Roland Brenner, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Wittislingen. Angedacht ist derzeit ein Zusammenschluss unter dem Namen der Raiffeisen-Volksbank Donauwörth.
Die Raiffeisenbank in Wittislingen beschäftigt zehn Mitarbeiter. Neben dem Hauptstandort gibt es noch zwei Selbstbedienungs-Geschäftsstellen in Ziertheim und Mödingen. Die Raiffeisen-Volksbank Donauwörth beschäftigt indes rund 350 Mitarbeiter an 23 Standorten in den Landkreisen Donau-Ries und Dillingen.
Die insgesamt vier Vorstände beider Banken seien sich einig, „dass im Falle einer Fusion alle Mitarbeiter übernommen werden und alle Standorte erhalten bleiben“, wie es in einer Presseerklärung heißt. Sie bezeichnen den geplanten Zusammenschluss als „Win-Win-Situation“. Die Raiffeisen-Volksbank Donauwörth könnte ihr südliches Geschäftsgebiet im Dillinger Landkreis ausbauen. Die beiden Geschäftsgebiete grenzen derzeit direkt aneinander an.
Für kleinere Banken werde es immer schwieriger, die zunehmende Bürokratie aufgrund der strengen und immer umfangreicheren Regulatorik zu meistern, sagt Roland Brenner aus Wittislingen – und das nicht nur personell, sondern auch finanziell. Durch die Niedrigzinspolitik würden zunehmend die Erträge im Zinsgeschäft, dem Kerngeschäft der Kreditgenossenschaft, schmelzen. Somit werde es auf lange Sicht immer schwieriger, Gewinne zu erwirtschaften – und das bei steigenden Kosten.
Um die Zukunft der Kreditgenossenschaft im Wittislinger Raum zu sichern, hält Brenner eine Fusion für unabdingbar: „Nur so kann die Wettbewerbsfähigkeit auf lange Sicht gewährleistet werden.“
Die Mitarbeiter beider Banken wurden bereits über den möglichen Zusammenschluss informiert. Konkrete Personalgespräche sind für die nächsten Tage geplant.
Angedacht ist, dass der Standort in Wittislingen in gewohnter Weise als Standort der Raiffeisen-Volksbank Donauwörth erhalten bleibt. Kunden finden dort künftig nicht nur ihre gewohnten Ansprechpartner für Bankgeschäfte vor, sondern beispielsweise auch Finanzierungsoder Versicherungsexperten. Auch die Selbstbedienungsgeschäftsstellen der Wittislinger Bank bleiben bestehen. Vorbehaltlich der Zustimmung der Generalversammlung der Raiffeisenbank Wittislingen sowie der Vertreterversammlung der Raiffeisen-Volksbank Donauwörth ist die Fusion noch in diesem Jahr geplant. Bis dahin können Kunden ihre Bankgeschäfte wie gewohnt abwickeln und werden über den weiteren Verlauf der Fusionsgespräche informiert.