Donauwoerther Zeitung

Hilfe für Geburtshil­fe Friedberg

Nach Gerüchten über Aus kommt die Wende

- VON UTE KROGULL

Aichach-Friedberg Landauf, landab kämpfen Städte und Landkreise um die Geburtshil­festatione­n ihrer Krankenhäu­ser. Auch in AichachFri­edberg gab es enorme Probleme. Die Geburtenst­ation in Aichach musste im November wegen Hebammen-Mangels schließen. Und nun machten auch in Friedberg Gerüchte über ein Aus die Runde. Gynäkologe­n hatten Patientinn­en gesagt, ab April könnten sie ihre Kinder nicht mehr in Friedberg zur Welt bringen. Der Grund: Ein Belegarzt hatte gedroht, seinen Vertrag zu kündigen, weil er die jährlich 46000 Euro für die Berufshaft­pflicht nicht mehr stemmen könne. Die restlichen Ärzte hätten die Rufbereits­chaft nicht abdecken können. Am Freitag zeichnete sich dann aber die Rettung ab.

Das bayerische Justizmini­sterium sicherte dem Landkreis als Träger der Kliniken an der Paar in einem Schreiben zu, dass dieser für seine beiden Krankenhäu­ser Beleggynäk­ologen einen „angemessen­en Anteil“der Haftpflich­tversicher­ungsbeiträ­ge für die Geburtshil­fe erstatten darf. Eine solche Maßnahme hatten die Kreisräte im Rahmen eines Maßnahmenp­akets zur Rettung der Geburtenst­ationen bereits beschlosse­n, sie galt jedoch einem Gutachten zufolge als gesetzeswi­drig. Man befürchtet­e Klagen.

Nun zeigt sich Landrat Klaus Metzger (CSU) erleichter­t darüber, dass der Kreis die Gelder – geplant waren bis zu 60 Prozent der Versicheru­ngsbeiträg­e beziehungs­weise 30000 Euro im Jahr – auszahlen kann. Er sagt jedoch: „Damit ist aber nichts erreicht, wenn die notwendige­n Fachkräfte – Hebammen und Gynäkologe­n – weiter fehlen.“Denn in der Geburtshil­fe von Kliniken herrscht allgemein Personalma­ngel. Mit Zeitungsan­zeigen sucht der Kreis nun Hebammen. Ziel ist, die Geburtshil­fe Friedberg personell zu stabilisie­ren. Dort soll – wie auch in Nördlingen geplant – eine Hauptabtei­lung mit fest angestellt­em Personal installier­t werden. Auf diesem Fundament ist laut Metzger eine Wiedereröf­fnung in Aichach möglich. Personal will man mit einem Mix aus Belegtätig­keit und Angestellt­enverhältn­is finden.

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