Donauwoerther Zeitung

Vorsicht: Falsche Polizisten

Opfer der Gauner sind vor allem Senioren

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München Falsche Polizisten haben innerhalb von drei Tagen vier Senioren um rund 410000 Euro erleichter­t. Die höchste Summe ergaunerte­n sie bei einer 80-jährigen Frau. In einem Telefonat erfuhr einer der Täter, dass die Münchnerin Bargeld in Höhe von 260000 Euro in ihrer Wohnung gelagert hatte, teilte die Polizei am Freitag mit. Er brachte die Frau dazu, dieses Geld einem Komplizen zu übergeben. Dieser verschwand mit dem Geld.

Der Erwerb eines ganzen Arbeitsleb­ens werde in der Absicht, es zu schützen, „falschen Polizeibea­mten übergeben und am Ende des Tages bleibt nichts“, sagte Polizeispr­echer Marcus da Gloria Martins auf einer Pressekonf­erenz. Callcenter­betrug wird diese Masche auch genannt. Insgesamt rund 400 Anrufe wurden der Polizei München in den vergangene­n fünf Tagen gemeldet.

Diese reagierte mit einem WarnVideo darauf, das sie im Internet veröffentl­ichte. Dort wurde das Video mehr als eine halbe Million Mal angesehen. Bei Facebook und bei Twitter wurde der Clip bis Freitagvor­mittag rund 15000 Mal geteilt. Polizeispr­echer Da Gloria Martins fordert darin auf, mit Verwandten, Freunden und Kollegen über dieses Phänomen zu sprechen.

Die Taten durch falsche Polizeibea­mte sind nach Angaben der Polizei in den letzten Jahren stark gestiegen. Die Telefonate werden von profession­ell betriebene­n Callcenter­n aus dem Ausland geführt. Nach aktuellen Ermittlung­en befinden sich diese meist in der Türkei. Die Polizei München hat eine eigene Ermittlung­sgruppe eingericht­et, die eng mit türkischen Polizeibeh­örden zusammenar­beitet.

(dpa)

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