Nicht wirklich weitergekommen
Ein Jahr ist fast vergangen. Ein Jahr, das eigentlich dazu hätte genutzt werden sollen, Lösungen zu finden. Für manchen Bürger Rains ist es schwer nachvollziehbar, warum dieser Zeitraum (wenn doch Gefahr besteht) nahezu unverrichteter Dinge verstrichen ist – sieht man von der Verkehrsausschusssitzung im Juli ab.
Bürgermeister Gerhard Martin hat sicher recht, wenn er vor Schnellschüssen warnt. Die Lösung, die es eines Tages geben wird, muss Hand und Fuß haben. Dennoch kann man daran zweifeln, dass der politische Wille zu einer Alternative zum Kreisverkehr aktuell groß ist. Denn die Stadt Rain hat in der Vergangenheit gezeigt, dass sie immer dann rasch handelt, wenn sie wirkliches Interesse an einem Thema aufbringt. Beispielsweise als sie im Rekordtempo von wenigen Wochen ein Industriegebiet aufgestellt und den Bauantrag genehmigt hat, um das Chemieunternehmen Sunstar anzusiedeln.
Manche Themen aber werden in Rain ausgesessen. So etwa die Bitte der Grundschule, die nicht ungefährliche Situation an der Friedberger Ach zu entschärfen. Das erste Schreiben dazu liegt seit Januar 2018 vor – ohne erkennbare Problembewältigung. So auch der Antrag der Wählervereinigung um mehr Zuschüsse für Vereine, der schon ein Dauerbrenner ist. So auch die Jugendarbeit, die erst jetzt nach vielen Jahren endlich in die Gänge zu kommen scheint.
Liest man die Stellungnahmen von Bürgermeister und Fraktionen zum Thema Ziegelmoos, so klingen die etwa wie im März 2018: Man sei selbstverständlich bemüht, sinnvolle Lösungen zu finden. Man sei ergebnisoffen, wolle Vorschläge prüfen und die Situation verbessern ... Floskeln über Floskeln. Was im Klartext bedeutet, dass man in zwölf Monaten nicht wirklich weitergekommen ist.