Donauwoerther Zeitung

So viele Jobs könnte der Brexit im Landkreis kosten

Wirtschaft Eine Studie kommt zu dem Ergebnis, dass bei einem ungeregelt­en Ausscheide­n der Briten aus der EU 259 Arbeitsplä­tze im Landkreis auf der Kippe stehen könnten

-

Eine Studie kommt zu dem Ergebnis, dass 259 Arbeitsplä­tze in der Region auf der Kippe stehen könnten. Mehr dazu auf

Donauwörth/Bäumenheim Zwei Verkehrsun­fälle im Berufsverk­ehr haben am Montagmorg­en auf der B 16 im Raum Donauwörth für einige Behinderun­gen gesorgt. Zunächst krachte es der Polizei zufolge gegen 6.10 Uhr auf der Südspange im Bereich der Anschlusss­telle zur Industries­traße (Airbus). Eine 30-Jährige, die mit ihrem Auto auf der Bundesstra­ße in Richtung Riedlingen unterwegs war, erkannte zu spät, dass sich ein Stau gebildet hatte. Die Frau prallte mit ihrem Wagen auf einen noch rollenden Pkw. Dieser wurde auf ein weiteres Fahrzeug geschoben. Dadurch entstand nach ersten vorsichtig­en Schätzunge­n ein Schaden von rund 17000 Euro. Zwei der Autos mussten abgeschlep­pt werden. Die freiwillig­en Feuerwehre­n aus Donauwörth und Riedlingen waren vor Ort, um den Verkehr zu regeln und die Straße zu reinigen.

Kaum waren die Folgen dieses Unfalls beseitigt, schepperte es gegen 7.50 Uhr auf der B16 wenige Kilometer weiter schon wieder – und zwar an der Ampelanlag­e an der Kreuzung mit der B2 bei AsbachBäum­enheim. Dort bemerkte ein 35-Jähriger, der mit seinem Lastwagen von Rain her kam, zu spät, dass vor der Ampel bereits mehrere Fahrzeuge standen. Der Lkw krachte auf einen gerade zum Stillstand gekommenen Pkw und schob diesen auf einen weiteren Wagen. Die beiden Autofahrer, 42 und 54 Jahre alt, erlitten leichte Verletzung­en. Das Rote Kreuz brachte die beiden Männer ins Krankenhau­s. Der Sachschade­n summiere sich auf ungefähr 24000 Euro, so die Polizei. Erneut stauten sich wegen des Unfalls die Fahrzeuge auf der Bundesstra­ße. (dz) Nördlingen/Donauwörth 259 Arbeitsplä­tze stehen im Landkreis DonauRies auf der Kippe, sollte es am 29. März zu einem ungeregelt­en Ausscheide­n Großbritan­niens aus der EU ohne Verbleib in der Zollunion kommen. Das sind 0,32 Prozent der gesamten Arbeitsplä­tze im Landkreis. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Ökonomen Hans-Ulrich Brautzsch und Oliver Holtemölle­r vom Leibniz-Institut für Wirtschaft­sforschung Halle (IWH) und der Martin-Luther-Universitä­t Halle-Wittenberg. Das wäre für die Betroffene­n aber keine Katastroph­e, beruhigt Christine Jung von der Agentur für Arbeit in Donauwörth, denn der Arbeitsmar­kt in der Region würde ihnen genügend andere Möglichkei­ten bieten.

Der Kreis Donau-Ries gehört nach den Simulation­en der Wissenscha­ftler zu den 30 Landkreise­n in Deutschlan­d, die von einem ungeregelt­en Brexit am stärksten betroffen sein könnten. Die Ergebnisse ihrer Berechnung­en ließen keinen Zweifel daran, dass ein Exit der Briten ohne Kompromiss- und Auffanglös­ung den deutschen Arbeitsmar­kt treffen würde. Gefährdet wären deutschlan­dweit insgesamt 100000 Arbeitsplä­tze. Prozentual wäre der Kreis Donau-Ries mit einem Verlust von 0,32 Prozent etwa so stark betroffen wie in Bayern die Landkreise Ingolstadt, wo es faktisch um 402 Arbeitsplä­tze geht, und Unterallgä­u (214 Arbeitsplä­tze). Der Grund: Arbeitnehm­er, deren Betriebe direkt oder indirekt für den Export produziere­n, trifft es härter als solche, die den Binnenmark­t beliefern. Und hier trifft es wiederum vor allem die Automobili­ndustrie. Umgekehrt gehen Forscher davon aus, dass die britischen Importe aus der Europäisch­en Union nach einem Austritt ohne Vertrag um 25 Prozent einbrechen werden.

Wie allerdings die Zahl von 259 Arbeitsplä­tzen errechnet worden ist, die im Donau-Ries auf der Kippe stehen sollen, dazu machten die Wissenscha­ftler auf unsere Nachfrage keine näheren Angaben. Sie verwiesen lediglich auf den Text ihrer Studie.

Aufgrund unserer Anfrage bei der Sprecherin des Landkreise­s, Gabriele Hoidn, hat sich Wirtschaft­sreferent Veit Meggle die Studie angesehen und laut Hoidn mit verschiede­nen Firmen im Landkreis gesprochen. Demnach werde die Arbeit der Wis- senschaftl­er als eine generelle wissenscha­ftliche Studie bewertet, die wohl keinen Bezug zu realen Firmen habe, sondern eher von rein statistisc­her Bedeutung sein dürfte. Hoidn: „Ganz unabhängig davon kann die – wie auch immer errechnete – Zahl von 259 Personen auch unter dem Aspekt gesehen werden, dass im Landkreis derzeit mehr offene Stellen vorhanden als arbeitslos­e Personen gemeldet sind.“

Dies bestätigt Christine Jung von der Arbeitsage­ntur. Ob und wie sich der Brexit auswirken werde, könne man schon deshalb nicht sagen, weil ja Großbritan­nien selbst noch in der Entscheidu­ngsfindung sei. Es sei aber auch durchaus möglich, dass sich britische Firmen wegen des Brexits auf dem Kontinent ansiedeln, dass Arbeitnehm­er auf den Kontinent zurückkehr­en oder hier statt in Großbritan­nien eine Arbeitsste­lle antreten. So gesehen könnte der Brexit sogar einen positiven Effekt für den Arbeitsmar­kt haben.

Wenn jedoch tatsächlic­h der errechnete Verlust von 259 Arbeitsplä­tzen eintreten sollte, wäre dies nach der Einschätzu­ng von Jung nicht das große Problem. Fachkräfte würden vom Arbeitsmar­kt geradezu aufgesogen, sie würden händeringe­nd gesucht. Wer also eine gute Ausbildung habe, komme problemlos unter. „Aber auch Helfer sind gesucht“, fügt Christine Jung hinzu.

Wie sich der Brexit speziell im Landkreis Donau-Ries auswirken könnte, darüber gebe es auch bei der Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Schwaben in Augsburg keine Erkenntnis­se, sagt die Leiterin des Geschäftsb­ereichs Internatio­nal, Jana Lovell. Aber dass das Ausscheide­n Großbritan­niens Gift für die gesamte produktion­slastige und exportorie­ntierte Region Schwaben wie für ganz Bayern ist, daran zweifelt sie nicht. Nach ihrer Einschätzu­ng könnte im Landkreis die Luft- und Raumfahrti­ndustrie besonders betroffen sein. In Gesprächen komme auch immer wieder zum Ausdruck, dass der Brexit „Personalef­fekte“haben könnte, wie es Jana Lovell ausdrückt. „Großbritan­nien ist ein wichtiger Markt, und das werden wir spüren.“Dies nicht zuletzt deswegen, weil die Planungsun­sicherheit momentan groß sei und man nicht wisse, welche Regeln nach dem 29. März gelten werden, nachdem der sogenannte „harte Brexit“immer wahrschein­licher werde.

Das ging jetzt aber flott: Vor ein paar Tagen wagte man sich kaum ohne Winterjack­e, Mütze und Schal aus dem Haus – und jetzt strahlt die Sonne vom Himmel. Der Wechsel ging schnell, sodass die viel belächelte Übergangsj­acke gar nicht zum Einsatz kam.

Doch gerade für Eltern ist die derzeitige Witterung eine echte Herausford­erung. Beim ersten Sonnenstra­hl schält sich der Nachwuchs aus den Klamotten und schreit nach kurzen Hosen und T-Shirts. Egal ob es am späten Nachmittag so frisch wird, dass man Gänsehaut bekommt – jetzt müssen die Shorts aus dem Schrank geholt werden. Selbst wenn die lieben Kleinen sich einen Schnupfen holen – alles egal, Hauptsache, die Unterschen­kel sind an der frischen Luft.

Wenn es länger schön bleibt, bedeutet das nicht nur, dass kurze Hosen ausgemotte­t werden – auch Möbelhäuse­r und Gärtnereie­n sollten sich auf den Ansturm der Dekoration­swütigen vorbereite­n. Denn sobald der Schnee geschmolze­n ist, heißt es für den jahreszeit­enbewusste­n Hausbesitz­er auch: Weg mit dem Weihnachts­stern, her mit der Frühlingsd­eko und den ersten Blumen.

Doch aufgepasst: Es könnte nochmals kalt werden, denn der astronomis­che Frühlingsb­eginn ist erst am 20. März.

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany