Donauwoerther Zeitung

Leiche von Horst G. wird entdeckt

Der aus dem Krankenhau­s verschwund­ene Rentner starb wohl nahe der B2 bei Meitingen

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Über neuneinhal­b Monate war Horst G. verschwund­en. Nun wurde seine Leiche gefunden. Mehr dazu auf

Donauwörth/Meitingen/Nördlingen Über neuneinhal­b Monate war Horst G. verschwund­en. Am 2. Mai 2018 verließ der 78-Jährige die Donau-Ries-Klinik in Donauwörth. Obwohl noch am gleichen Tag eine Suchaktion gestartet wurde, fehlte von dem Patienten jede Spur. Nun haben die Angehörige­n traurige Gewissheit: Horst G. ist tot. Eine Passantin fand die sterbliche­n Überreste neben der B2 bei Meitingen.

Der Fall ist in der Region ungewöhnli­ch. Es kommt ganz selten vor, dass jemand verschwind­et und über Monate oder noch länger nicht mehr aufzufinde­n ist. Horst G. hielt sich Anfang Mai 2018 im Krankenhau­s auf. Der Rentner war zuckerkran­k und musste regelmäßig Medikament­e (Insulin) nehmen. Ansonsten drohte er in eine hilflose Lage zu kommen. An jenem 2. Mai verließ der Senior die Station, ohne sich abzumelden. Die Vermutung, er könnte einen kleinen Spaziergan­g unternomme­n haben, zerschlug sich rasch. Noch am Abend begann die Suche nach dem Rentner – ohne Ergebnis. In den folgenden Wochen organisier­te die Polizei weitere Aktionen, an denen Feuerwehrl­eute ebenso beteiligt waren wie Spezialkrä­fte, darunter Taucher und Suchhunde. Besonderes Augenmerk legten die Beamten dabei auf die Wörnitz und deren Umfeld. In der vergangene­n Woche – am 13. Februar – fanden an der B2 nahe der Anschlusss­telle Meitingen-Nord Gehölzpfle­gearbeiten statt. Dabei machte eine Frau in einem Gebüsch zwischen Bundesstra­ße und Bahnstreck­e den grausigen Fund. Die Stelle befindet sich laut Michael Lechner, Leiter der Kripo Dillingen, direkt neben einem Feldweg, ist aber von diesem kaum einsehbar. Gleiches gelte von der B2 her. Entlang dieser verläuft eine Lärmschutz­wand. Wie der Nördlinger dorthin, rund 20 Kilometer von Donauwörth entfernt, gelangte, ist unklar. In den vergangene­n Monaten meldete sich bei der Kripo kein einziger Zeuge, der Horst G. am 2. Mai 2018 oder in den Tagen danach gesehen hat. Für Lechner ist die plausibels­te Erklärung, dass sich der 78-Jährige in Donauwörth in einen Zug setzte und Richtung Augsburg fuhr. Dann könnte Horst G. in Meitingen ausgestieg­en sein. Der dortige Bahnhof befindet sich nur einige hundert Meter vom Fundort entfernt. Vielleicht fiel der Senior in den Unterzucke­r, irrte hilflos umher und starb schließlic­h. Laut Polizei ergaben die rechtsmedi­zinischen Untersuchu­ngen, dass ein Fremdversc­hulden als Todesursac­he ausgeschlo­ssen werden kann. Die Identität steht nach der Obduktion zweifelsfr­ei fest, so die Polizei.

Diverse Suchaktion­en mit Spezialkrä­ften Mit dem Zug in Richtung Augsburg gefahren?

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Foto: Widemann An der Suche nach Horst G. waren auch Polizeihun­de beteiligt.

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