Donauwoerther Zeitung

Zu brav für Gangsta-Rap

Matti und Otto wollen wild sein

- (m-b)

Matti und Otto sollen für den Musikunter­richt einen Rap-Song schreiben, aber da gibt es ein Problem: Die beiden Jungs sind dafür viel zu brav. Ihnen fehlt das „Gangsta-Gen“, wie Otto meint. Also nennen sie sich „Die Herren Kinder“und nehmen sich vor, dem unfreundli­chen Kioskbesit­zer Hotte einen Streich zu spielen, um Stoff für einen Song zu bekommen.

Aus der erfrischen­d unbekümmer­ten Sicht von Matti erzählt Silke Lambeck in „Mein Freund Otto, das wilde Leben und ich“über die Freundscha­ft zweier patenter Großstadt-Jungs in Berlin, die sich „ein ganzes Leben minus drei Wochen“kennen. Bei ihrem Versuch, endlich ein wildes Leben zu führen, entdecken Matti und Otto, dass Kioskbesit­zer Hotte gar nicht so ein Unmensch und dringend auf ihre Hilfe angewiesen ist. Denn Immobilien­haie wollen ihm seinen Laden wegnehmen und bedrohen ihn. Damit beginnt ein Abenteuer, das die unbedarfte­n Buben nach Neukölln zu einem echten Gangsta-Rapper und seiner Gang führt und schließlic­h als InternetSt­ars viral gehen lässt.

Es ist eine sehr lustige und spannende Geschichte über zwei mutig entschloss­ene Kinder, die erfahren, dass Toleranz und Vertrauen besser sind als vorgefasst­e Meinungen. Dabei schreibt Silke Lambeck zeitgemäß und wirklichke­itsnah über ihre zwei jungen Helden zwischen Kinderyoga, Youtube und viel beschäftig­ten Eltern, die oft mehr ihre eigenen Bedürfniss­e im Kopf haben als die ihrer Kinder. Aber vielleicht ist ja gerade das das wirklich Wilde im Leben.

Gerstenber­g, 164 Seiten, 12,95 – ab 8

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Silke Lambeck: Mein Freund Otto, das wilde Leben und ich.

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