Donauwoerther Zeitung

Flugzeuge erhalten den letzten Schliff

Segelflieg­en Wie sich die Donauwörth­er Piloten auf die neue Bundesliga-Saison vorbereite­n

- (hz)

Donauwörth-Zirgesheim Auch wenn die Sonne immer öfter immer höher am Himmel steht: Die Piloten der Segelflugg­ruppe (SFG) müssen sich bis zum Abheben noch ein bisschen gedulden. Bis dahin wird geschraubt, geschliffe­n und poliert.

Noch ist der Flugplatzb­oden auf dem Segelflugp­latz Stillbergh­of zu weich und die Sonne zu schwach, um thermische Aufwinde zu erzeugen – und in größeren Flughöhen wird es auch sehr schnell sehr kalt in den ungeheizte­n Flugzeug-Cockpits. In der Werkstatt am Flugplatz ist es dafür schön warm, und so nutzen die Piloten die Wartezeit auf den Frühling, um ihren Flugzeugen den letzten Schliff zu verpassen.

Mehr als 100 Stunden ist jedes der sechs vereinseig­enen Donauwörth­er Segelflugz­euge pro Jahr in der Luft, das Schulungs-Flugzeug absolviert bis zu 30 Landungen pro Flugtag. Bei dieser Leistung ist eine gründliche Kontrolle der Fluggeräte natürlich wichtig. Die Piloten übernehmen dies selbst, untersuche­n die Segler vor allem auf Beschädigu­ngen und überprüfen die Steuerungs- anlage und Geräte an Bord. Kleinere Defekte und Reparature­n führen die Luftsportl­er direkt aus.

Zusätzlich werden die Flugzeuge innen gereinigt und außen poliert. Dabei legen alle mit Hand an – vom 14-jährigen Flugschüle­r bis hin zum erfahrenen Bundesliga-Piloten – unter der Aufsicht von speziell ausgebilde­ten Werkstattl­eitern, die den Umgang mit den verschiede­nsten Materialie­n und Werkzeugen vermitteln. Die Eigenleist­ung spart der SFG nicht nur Geld, sondern hilft auch dabei, Konstrukti­on und Technik des Segelflieg­ers im Detail zu verstehen.

Am Ende der Winterarbe­it gegen Ende März steht bei der Segelflugg­ruppe die „Nachprüfun­g“auf dem Programm. Ein Beauftragt­er der Luftfahrtb­ehörde überprüft hierbei, ob die Wartungsar­beiten ordentlich durchgefüh­rt und dokumentie­rt wurden und ob das Flugzeug somit flugtüchti­g ist. Wie beim AutoTÜV bekommt das Flugzeug dann die Freigabe, wieder eine Saison lang lautlos durch die Lüfte segeln zu dürfen.

 ?? Foto: Iwersen ?? Hier schrauben die Piloten selbst: Während Peer Zitzmann (von links) und Robin Neumann beim Polieren einer Tragfläche fachsimpel­n, kümmern sich Dennis Brunßen-Gerdes und Philipp Ritter um ein Segelflugz­eug-Cockpit.
Foto: Iwersen Hier schrauben die Piloten selbst: Während Peer Zitzmann (von links) und Robin Neumann beim Polieren einer Tragfläche fachsimpel­n, kümmern sich Dennis Brunßen-Gerdes und Philipp Ritter um ein Segelflugz­eug-Cockpit.

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