Wie gut ist unser Wasser?
Gesundheit Das Landesamt für Umwelt warnt: In Schwaben sind viele Leitungen marode, das könnte Gefahren für die Bürger bergen. So ist die Situation im Landkreis Donau-Ries
Landkreis Es ist für jedermann eine Selbstverständlichkeit: Der Wasserhahn wird aufgedreht und klares Trinkwasser fließt heraus. Doch genau diese Selbstverständlichkeit ist für die öffentliche Wasserversorgung eine große Herausforderung. Die jeweils benötigte Menge muss jederzeit verfügbar sein und dies in höchster Qualität. Dafür müssen die Netzbetreiber sorgen. Mögliche Nitrateinträge im Grundwasser und Kolibakterien bilden Gefahren für die Gesundheit. Von daher sind Kommunen und Wasserversorger verpflichtet, ihre Trinkwassernetze stets in Ordnung zu halten und die Qualität des Wassers regelmäßig zu überprüfen. Sorgen bereiten bisweilen Rohrbrüche, die meist darauf zurückzuführen sind, dass die Netze teilweise aus den 60er- und 70er-Jahren stammen. Laut Untersuchungen des Landesamtes für Umwelt sind zehn bis 15 Prozent der Rohre im Freistaat in den kommenden Jahren sanierungsbedürftig. Dazu kommen Sorgen wegen der Hygiene: Je älter eine Wasserleitung ist, desto rauer wird das Material im Inneren. Doch wie sieht die Situation im Landkreis DonauRies aus?
In Nördlingen kennt die Trinkwasserversorgung derartige Probleme kaum, sagt Stadtkämmerer Bernhard Kugler: „Unser Wasser hat eine Top-Qualität, und auch die Netze sind in einem guten Zustand, was an den geringen Wasserverlusten von unter fünf Prozent abzulesen ist.“Die Gefahr eventueller Verunreinigungen sei in Nördlingen ohnehin gering, weil 95 Prozent der Flächen, aus denen das Wasser komme, im Wald lägen und dort keine landwirtschaftliche Nutzung stattfinde. Kugler verweist auf die Stadtteile Holheim, Nähermemmingen und Schmähingen, die aus den eigenen Quellen der Stadt bei Ederheim versorgt werden. Die übrigen würden von der Rieswassergruppe versorgt.
In der Kreisstadt Donauwörth, die ebenfalls über eigene Quellen verfügt, ist nach Angaben von Ulrich Schierer vom Tiefbauamt hinsichtlich der Beschaffenheit der Leitungen sowie der Wasserqualität soweit alles „im grünen Bereich“. Die Kommune habe insgesamt 145 Kilo- meter Leitungen, die im Laufe der Jahre sukzessive erneuert würden. Auch die Rohrbrüche hielten sich in Grenzen und bewegten sich im normalen Rahmen, so Schmierer. Schäden würden umgehend behoben.
Gleiches gilt für Harburg. Für Bürgermeister Wolfgang Kilian, gleichzeitig Vorsitzender der Rieswassergruppe, gibt es ebenfalls keinerlei Anlass zu klagen. Die Trinkwasserversorgung mit Rieswasser laufe in Harburg und den Stadtteilen (außer Möggingen, das noch eigenes Wasser hat) seit Jahren weitgehend problemlos. Nur vergangenen Sommer habe es aufgrund der extremen Hitze hin und wieder Rohrbrüche gegeben, weil durch eine Senkung des Grundwasserspiegels der Boden um manches Haus herum abgesunken und dadurch die Wasserrohre gebrochen seien.
Die Rieswassergruppe, die mittlerweile 35 Kommunen in den Landkreisen Donau-Ries, Dillingen und die Gemeinde Westheim im Kreis Weißenburg-Gunzenhausen versorge, richte verstärkt ihr Augenmerk auf die schrittweise Erneuerung der alten Leitungen. Sehr froh sei er, so Kilian, dass Rieswasser die Standards hinsichtlich der Qualität jederzeit erfüllen könne und die angeschlossenen Haushalte einwandfreies Trinkwasser nutzen könnten. Klaus Obermeyer, Stadtbaumeister in Oettingen, ist ebenfalls zufrieden mit der Qualität des Oettinger Trinkwassers, das wie in den Stadtteilen von der Rieswasserversorgung bezogen wird. „Auf diesem Gebiet hatten wir noch keine großen Probleme.“Das Leitungsnetz betreibe die Stadt selber. Gewisse Sorgen bereiten ihm allerdings die gelegentlichen Rohrbrüche. Parallel zu Straßenbaumaßnahmen im Stadtgebiet werde deshalb versucht, die Trinkwasserleitungen gleich mit zu erneuern, wenn sich dies anbiete, so Obermeyer.
Auch kleinere Gemeinden, wie etwa Deiningen, achten sehr auf eine ordnungsgemäße Trinkwasserversorgung ihrer Bürger. Mit der derzeit laufenden Sanierung der Ortsdurchfahrt würden auch die Trinkwasserleitungen erneuert, sagt Bürgermeister Wilhelm Rehklau. Gleiches gelte für einige weitere Straßen im Ort.