Donauwoerther Zeitung

Justin Bieber wird Spießer

Der Popstar ist 25 Jahre alt – und will statt des selbstherr­lichen Teenie-Schwarms ein guter Ehemann sein

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Los Angeles Auf Youtube fing für Justin Bieber alles an. Frühe Heimvideos und die Aufnahme eines Gesangswet­tbewerbs markierten den Start in ein Leben als TeenieSchw­arm und in eine steile Karriere. Und Weltstar „The Biebs“, der an diesem Freitag gerade einmal 25 Jahre alt wird, hat noch viel vor sich.

Wer den Sänger heute an der Seite seiner Verlobten – vielleicht sogar Ehefrau, man weiß es nicht genau – Hailey Baldwin beobachtet, wird in ihm das Milchgesic­ht aus den pixeligen Videos von vor mehr als zehn Jahren kaum wiedererke­nnen. Scooter Braun hieß der Agent, der laut eigener Aussage versehentl­ich auf eines dieser Videos klickte, das Talent des Jungen aus der kanadische­n Kleinstadt London erkannte und über Biebers Schule Kontakt zur Mutter Pattie Mallette aufnahm. Er holte Bieber für Probeaufna­hmen nach Atlanta, wo der Junge seinem Idol Usher begegnete.

Mit dessen Hilfe hatte der 15-Jährige bald seinen ersten Plattenver­trag beim Label Def Jam und zog mit seiner Mutter nach Atlanta. „Ein Jahr später hat das Baby, das ich gewindelt habe, im Madison Square Garden gespielt und für den Präsidente­n der Vereinigte­n Staaten gesungen. Es ist verrückt“, sagte Mallette im Jahr 2010. Zu Zeiten Barack Obamas kamen Biebers erste Single „One Time“und die EP „My World“auf den Markt. Und hatte Youtube Bieber erst bekannt gemacht, war das Portal weiter Gradmesser seiner Erfolge: „Baby“wurde 2011 das erste Video, das mehr als 500 Millionen Klicks erreichte.

Der Junge mit den rehbraunen Augen pubertiert­e vor der versammelt­en Weltöffent­lichkeit – mit Zugriff auf Geldsummen, von denen viele Erwachsene nur träumen. Das hat ihm nicht gutgetan: Er habe gedacht, dass er der Größte sei, gestand der Superstar in einem Interview mit der Vogue. Seine Millionen habe er zum Teil für Drogenexpe­rimente ausgegeben. „Drogen haben eine Schutzwand zwischen mich und das, was ich tat, gestellt. Es gab Zeiten, in denen meine Bodyguards nachts zu mir kamen, um meinen Puls zu checken und zu sehen, ob ich noch atme.“So ein Leben hatte Biebers religiöse Mutter wohl nicht im Sinn. Aber auch ihr Sohn nennt Gott als „Grund, warum ich hier bin“– und hat sich Tattoos mit religiöser Symbolik stechen lassen.

Heute ist der arrogante, partywütig­e und selbstherr­liche Superstar von damals für seine Verhältnis­se fast spießig geworden. Er wolle darüber nachdenken, ein guter Mensch und guter Ehemann zu sein, sagte Bieber kürzlich. Ein erster Schritt war die Verlobung mit dem 22-jährigen Model Hailey Baldwin. Die ewigen Paparazzi scheinen die beiden Turteltaub­en kaum noch zu bemerken. Das Aus mit Ex-Freundin Selena Gomez – die beiden waren zwischen 2011 und 2014 immer wieder ein Paar – ist anscheinen­d verdaut, Baldwin nennt der Sänger nun die Liebe seines Lebens. „Bei dem Lebensstil, den ich habe, ist alles unsicher“, erklärt er. „Ich brauche eine Sache, die sicher ist. Und das ist mein Baby, mein Liebling.“US-Medien spekuliere­n, ob die beiden zu Biebers Geburtstag erneut heiraten wollen. Und Hailey Baldwin? „Ich sitze nicht hier und lüge, dass alles magisch ist“, sagte sie ganz realistisc­h. „Es wird immer hart sein. Aber ich bekomme nicht genug von ihm.“Millionen Fans auch nicht. J. Schmidt-Tegge, dpa

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Foto: Especial, Notimex, dpa Im Jahr 2019 ist Bieber geläutert und fest vergeben.
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Foto: J. Szenes, dpa So fing alles an: Justin Bieber im Jahr 2009 als Teenager.

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