Donauwoerther Zeitung

Warum sind die Milchfahrz­euge Rechtslenk­er?

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Jede Woche stellen uns Capito-Leser kniffelige Fragen, wir Redakteure versuchen, Antworten darauf zu finden. Heute fragt Petra: „Warum sind die Milchfahrz­euge immer Rechtslenk­er?“

Liebe Petra, es stimmt, bei vielen Milchfahrz­eugen ist das Lenkrad auf der rechten Seite angebracht und nicht wie bei Autos auf der linken Seite. Das ist allerdings heutzutage nicht mehr immer so.

Früher aber war das notwendig, denn die Milchwagen­fahrer fuhren nicht direkt auf den Hof der Bauern, um die Milch einzusamme­ln. Vielmehr brachten die Landwirte die Milch in Kannen zur Straße. Dort fuhr der Fahrer rechts ran. Da er schon auf der rechten Seite saß, konnte er nun jederzeit aussteigen. Bei einem Lenkrad auf der linken Seite wäre das nicht so leicht möglich gewesen, denn an dieser Seite fließt der Verkehr vorbei.

Mittlerwei­le holen die Fahrer die Milch in den meisten Fällen direkt vom Hof ab. Das hat zwei Gründe: Anders als früher liefern die Bauern größere Milchmenge­n ab und zudem gibt es nun Vorschrift­en, dass die Milch gekühlt werden muss. Deswegen produziere­n Hersteller die Milchsamme­lwagen inzwischen überwiegen­d als Linkslenke­r. Denn rechtslenk­ende Fahrzeuge sind teurer und können schlechter weiterverk­auft werden. Milchfahrz­euge, bei denen der Fahrer rechts sitzt, fahren noch vereinzelt im Allgäu oder in Österreich – überall da, wo es enge Straßen und Bergpässe gibt.

Birgit Schindele, Capito-Team

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