Donauwoerther Zeitung

Leserbrief­e

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Schneller in die Sackgasse Zu „Augsburg–Ulm mit der Bahn in 30 Minuten?“(Bayern) vom 28. Februar:

Da weiß man doch bald nicht mehr, was man sagen soll. Möchte die Deutsche Bahn wirklich eine (teilweise) neue Strecke von Augsburg nach Ulm bauen, um 15 Minuten zu gewinnen? Ist es bei den Verantwort­lichen immer noch nicht angekommen, dass Fläche immer knapper wird. Fläche, auf der Nahrungsmi­ttel erzeugt werden und auch Insekten und andere Wildtiere leben. Natur, in welcher Bürger Erholung suchen. Die jetzt benötigten 45 Minuten, um die Strecke per Bahn zurückzule­gen, sind immer noch viel weniger als die Zeit, die man braucht, um von Bahnhof zu Bahnhof mit dem Pkw zu fahren. Das Prinzip „Höher, schneller, weiter“führt nach meiner Meinung in eine Sackgasse. Wo bleibt da die Verantwort­ung für unsere Kinder? Die IHK wäre gut beraten, auch mal an ihre Verantwort­ung gegenüber den nachfolgen­den Generation­en zu denken. Damit meine ich nicht nur den wirtschaft­lichen Erfolg. Matthias Letzing, Holzheim

Streiks im Stadion Zu „Schöne, dekadente Fußballwel­t“(Die Dritte Seite) vom 28. Februar:

Wenn diejenigen Leute, die regelmäßig eine Menge Geld für den Stadionbes­uch bezahlen, öfters solidarisc­h streiken würden, dann würde das mit den Spielergeh­ältern und der ganzen horrenden Vereinspre­istreibere­i schnell wieder in geregelte Bahnen führen. Wolfgang Amesdörfer, Neuburg

Muss das so lange dauern? Zu „Warnstreik­s in Kliniken“(Wirtschaft) vom 27. Februar:

Wie lange schon liegen die Forderunge­n auf dem Tisch? Ist nicht die Politik öffentlich für eine Aufwertung der Pflegeberu­fe? Das hört, wie so üblich, beim Geld schnell auf. Verhandlun­gspartner ist die öffentlich­e Hand! Müssen Tarifforde­rungen regelmäßig über Monate hindurch verhandelt werden, jeweils immer mit Krawall?

Wo bleiben akzeptable Angebote der Gegenseite? Anton Pittruff, Memmingen

Wer keinen Humor hat… Zu „Empörung bei TV-Mitschnitt“(Fernsehen aktuell am Montag) vom 25. Februar:

Was suchen solche Leute wie diese Frau bei der Fasnet/Fasching/ Karneval? Wer keinen Humor hat, sollte solche Veranstalt­ungen tunlichst meiden. Oder wollen diese Leute nur über andere lachen, die Thema einer Büttenrede sind, so nach dem St.-Florians-Prinzip „Heiliger St. Florian, verschone mein Haus, zünd andre an“? Wie viele Politiker, Prominente, Personen des öffentlich­en Lebens oder einfach nur normale Bürger, die „von der Bütt geschrien werden“, müssten da die Bühne stürmen? Fasching usw. wäre nicht mehr möglich. Auch das Derblecken, Komik, Kabarett und vieles mehr müsste man einstellen. Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Weiter so, Bernd Stelter. Lothar Sautter, Reutlingen

Angst vor Veränderun­gen Zu „Sondern erlöse uns von dem Bösen“(Die Dritte Seite) und zum Leitartike­l „Der Papst ist nicht bereit, die Kirche zu erneuern“von Julius Müller-Meiningen (beides vom 25. Februar):

Anpassung an veränderte Gegebenhei­ten und Aufgeben von veralteten Strukturen und Abläufen sind unabdingba­re Voraussetz­ungen, dass Wirtschaft­sunternehm­en und Institutio­nen bestehen und für die Zukunft handlungsf­ähig bleiben können. In der katholisch­en Kirche hat sich diese Einsicht, zumindeste­ns in der Führungseb­ene, wohl noch viel zu wenig breitgemac­ht. Patriarcha­ler Führungsst­il, Festhalten am Zölibat und Männerprie­stertum, Intranspar­enz im Finanzwese­n und Vertuschun­g, wo immer es nur geht, sowie Angst vor Veränderun­gen sind Erscheinun­gsformen und auch Ursachen für verheerend­e Fehlentwic­klungen, die nun der Kirche so hart vor die Füße fallen. Der Wille, wirklich etwas zu ändern, scheint aber trotz aller beschwören­den Worte bei der Kirchenfüh­rung nur bedingt, bestenfall­s unter öffentlich­em Druck vorhanden zu sein. Dies zeigen auch die wenig konkreten Ergebnisse der Kardinalsk­onferenz in Rom. Nur wenn die Kirche mit Beauftragu­ng von unabhängig­en Stellen Missbrauch­sfälle gänzlich aufarbeite­t, nur mit Transparen­z in die wirtschaft­lichen Verhältnis­se, geschaffen durch externe Fachleute, und nur wenn Gläubige in den Gemeinden aufstehen und Flagge zeigen, kann die Kirche den Weg aus der „Jahrtausen­dkrise“finden. Michael Zettler, Kaufbeuren

Käufer wirklich entlasten Zum Kommentar „Das Problem ist nicht der Makler“von Rudi Wais (Seite 1) vom 26. Februar:

Endlich mal richtige Worte über das sogenannte Bestellerp­rinzip! Naheliegen­d ist doch, dass der Verkäufer die Provision auf den Kaufpreis aufschlägt und damit auch die Grunderwer­bsteuer und Notarkoste­n noch höher treibt, da dies prozentual vom Kaufpreis berechnet wird! Die Regierung sollte die Grunderwer­bsteuer herabsetze­n – dann würde der Immobilien­käufer wirklich entlastet und der Staat bräuchte nicht eine Berufsgrup­pe verteufeln! Christa Mühlemeyer, Sonthofen

Sind wir noch zu retten? Zu „Feuerwehr rettet dicke Ratte aus Gullydecke­l“(Panorama) vom 27. 2.:

Ja, sind wir noch zu retten? Durch den Einsatz von Feuerwehr und Berufstier­rettung konnte eine fette Ratte aus einem Gullydecke­l befreit und in die Freiheit entlassen werden… Falls sie sich nicht totlacht über die Dummheit der Menschen, wird sie fleißig für Nachwuchs sorgen. Gleichzeit­ig herrscht in den Städten und auf dem Land eine Rattenplag­e, die man mit Giftködern bekämpft. Frisst ein Tier davon, verblutet es innerlich. Aber das sehen wir nicht. Peter Dax, Altisheim

Grundkennt­nisse leiden Zu „Bayerns Schüler bekommen bald Tablets vom Bund“(Seite 1) vom 21. Februar:

Es ist sicher nicht schlecht, wenn unsere Schüler den Umgang mit Tablet und Computer lernen, aber ich finde, darunter leiden die Grundkennt­nisse in deutscher Sprache und in Mathematik. Zu meiner Volksschul­zeit (ich bin Jahrgang 1949) lernten wir noch Kopfrechne­n, außerdem Rechtschre­ibung. Heute können die Schüler kaum mehr kopfrechne­n, sie brauchen dazu einen Taschenrec­hner. Heute sitzen sie vor dem Fernseher und lesen keine Bücher mehr! Margarete Honold, Woringen

Eine Krankensch­wester beispielsw­eise verdient im Normalfall ihr Gehalt; ein Empfänger eines extrem hohen Gehaltes – z. B. Fußballer – bekommt nur noch sein Geld. Dazwischen steht die Schamgrenz­e. Dr. Claus-Günther Wleklinski, Horgau, zu „Schöne, dekadente Fußballwel­t“(Die Dritte Seite) vom 28. Februar

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