Das Flugtaxi aus Donauwörth stellt sich vor
Airbus präsentiert erstmals die Zukunft der Mobilität der Öffentlichkeit
Donauwörth Als die Staatsministerin für Digitalisierung, Dorothee Bär (CSU), in einem Interview vor genau einem Jahr von Flugtaxis gesprochen hatte, wurde sie belächelt. Jetzt im Jahr 2019 wird in Manching bei Ingolstadt ein Prototyp getestet. Doch was die Zuschauer der Premiere am Montag zu sehen bekommen, ist, wie Gregor von Kursell, Pressesprecher von Airbus Helicopters aus Donauwörth, sagt, noch nicht einmal ein Prototyp. „Damit sollen erst einmal Bodentests durchgeführt werden.“Derzeit misst das Flugtaxi mit dem Namen CityAirbus mit den acht Rotoren gerechnet acht auf acht Meter. Samt der 650 Kilogramm schweren Lithium-Ionen-Batterie wiegt das ganze Gefährt rund 2,2 Tonnen. „Es kann sich aber noch viel ändern“, sagt Kursell. So gehe er davon aus, dass die Akkus in Zukunft noch leistungsfähiger werden. Denn das Flugtaxi wird ausschließlich mit Strom betrieben. Die Flugkabine bietet Platz für vier Passagiere. Ein Pilot wird nicht benötigt, da das Flugtaxi völlig autonom fliegt. „Wobei das Wort Taxi irreführend ist, passender wäre Linienbus“, sagt Kursell und erklärt, dass der CityAirbus auf festen Flugstrecken fliegt. Beispielsweise von A nach B und wieder zurück, wo es dann wieder aufgeladen wird. Bei der finalen Version strebe Airbus eine Reichweite von 50 Kilometern an, bei einer Reisegeschwindigkeit von 120 Stundenkilometern und einer Flughöhe von maximal 300 Metern. Beim Beispiel München Hauptbahnhof zum Flughafen würde das bedeuten, dass die 30 Kilometer Luftlinie in gut einer Viertelstunde zurückgelegt werden könnten.
Der CityAirbus wurde bei Airbus Helicopters in Donauwörth gebaut. Im Lauf der kommenden Monate soll er seine ersten Testflüge im Donauwörther Werk und dann in der Region Ingolstadt absolvieren.
Wann wird der CityAribus marktreif sein? Da es keine Zulassungen vor 2025 geben werde, würde wohl auch das Flugtaxi nicht vor diesem Jahr in Produktion gehen, sagt Kursell. Der Airbus-Pressesprecher macht klar, dass man sich auch von dem Bild verabschieden muss, dass irgendwann der Himmel voll sei von Flugtaxis. „Das Flugtaxi wird weder Autostaus verhindern, noch andere Verkehrsmittel ersetzen, viel mehr sollen bestimmte Strecken bedient werden“, sagt Kursell. Auch werden sich keine Privatpersonen ein eigenes Flugtaxi anschaffen können und herumfliegen können, wie sie wollen. Zwar seien auch andere zivile Einsatzmöglichkeiten wie der Krankentransport von einem Krankenhaus zu einem anderen denkbar, aber bisher nur Theorie. Und was soll dann ein Flug mit einem Flugtaxi kosten? Eine Stunde mit einem normalen Helikopter kann immerhin schnell in eine niedrige vierstellige Summe gehen. „Wir wollen so nah wie möglich an eine normale Auto-Taxifahrt kommen“, sagt Kursell.