Schwänzen für die Zukunft
Der Klimawandel ist sicher das wichtigste politische Thema des 21. Jahrhunderts – und der betrifft in einer älter werdenden Gesellschaft in erster Linie die heutige Jugend. Die reagiert nun auf die Politik, der das Klima immer noch nicht wichtig genug ist.
Manche kritisieren an den Schulstreiks der „Fridays for Future“-Bewegung, dass Schüler an Freitagen statt in die Schule auf die Straße gehen. Doch die gesamte Bewegung funktioniert nur dadurch, dass so viele Jugendliche in der Schule fehlen und somit Druck auf die Politik ausüben, den sie anders leider nicht aufbringen könnten. Zudem verhilft die gesamte Kontroverse so zu großer medialer Aufmerksamkeit. Fast jeder weiß darüber Bescheid. Es folgen Diskussionen in der Schule mit Lehrern, in der Freizeit unter den Jugendlichen oder auch Zuhause in den Familien. So hat jeder wieder das Thema Umweltschutz auf dem Schirm. Wer meint, man könnte doch am Nachmittag demonstrieren, und die Jugendlichen sollten bitte wieder in die Schule gehen, hat das gesamte Konzept der Bewegung nicht richtig verstanden. Denn zum Einen erfährt sie nur so die maximale Aufmerksamkeit.
Und zum Anderen: Ja, natürlich schwänzen auch immer Schüler, die sich eigentlich nicht richtig mit dem Thema befasst haben und einfach nur nicht in die Schule gehen wollen. Aber spätestens auf der Demo treffen sie dann engagierte Mitschüler, die sie mit Themen wie abgeholzten Wäldern oder Emission von Treibhausgasen in Berührung bringen. „Fridays for Future“hat ein riesiges Potenzial. Es ist nicht bloß ein Trend, das Thema betrifft Millionen von Menschen – direkt. Wenn am 15. März global demonstriert wird, sollten Schüler auch in ihrer Stadt auf die Straße gehen.. Es geht schließlich um unsere Zukunft.