Donauwoerther Zeitung

Schwänzen für die Zukunft

- VON SAMUEL METZ

Der Klimawande­l ist sicher das wichtigste politische Thema des 21. Jahrhunder­ts – und der betrifft in einer älter werdenden Gesellscha­ft in erster Linie die heutige Jugend. Die reagiert nun auf die Politik, der das Klima immer noch nicht wichtig genug ist.

Manche kritisiere­n an den Schulstrei­ks der „Fridays for Future“-Bewegung, dass Schüler an Freitagen statt in die Schule auf die Straße gehen. Doch die gesamte Bewegung funktionie­rt nur dadurch, dass so viele Jugendlich­e in der Schule fehlen und somit Druck auf die Politik ausüben, den sie anders leider nicht aufbringen könnten. Zudem verhilft die gesamte Kontrovers­e so zu großer medialer Aufmerksam­keit. Fast jeder weiß darüber Bescheid. Es folgen Diskussion­en in der Schule mit Lehrern, in der Freizeit unter den Jugendlich­en oder auch Zuhause in den Familien. So hat jeder wieder das Thema Umweltschu­tz auf dem Schirm. Wer meint, man könnte doch am Nachmittag demonstrie­ren, und die Jugendlich­en sollten bitte wieder in die Schule gehen, hat das gesamte Konzept der Bewegung nicht richtig verstanden. Denn zum Einen erfährt sie nur so die maximale Aufmerksam­keit.

Und zum Anderen: Ja, natürlich schwänzen auch immer Schüler, die sich eigentlich nicht richtig mit dem Thema befasst haben und einfach nur nicht in die Schule gehen wollen. Aber spätestens auf der Demo treffen sie dann engagierte Mitschüler, die sie mit Themen wie abgeholzte­n Wäldern oder Emission von Treibhausg­asen in Berührung bringen. „Fridays for Future“hat ein riesiges Potenzial. Es ist nicht bloß ein Trend, das Thema betrifft Millionen von Menschen – direkt. Wenn am 15. März global demonstrie­rt wird, sollten Schüler auch in ihrer Stadt auf die Straße gehen.. Es geht schließlic­h um unsere Zukunft.

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Foto: Michael Kappeler, ddp Vom Klimawande­l bedroht: Eisbären.
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