Donauwoerther Zeitung

Es gibt andere Wege

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VON MARIUS FUCHS, MARCO MÜLLER, LEON BAUMGÄRTNE­R, AHMAD ALSADEQ UND MARTIN ROMMEL

Jeden Freitag demonstrie­ren Jugendlich­e vormittags für den Klimaschut­z und gehen deshalb nicht in die Schule – trotz Schulpflic­ht. Natürlich ist es gut, sich für den Klimaschut­z einzusetze­n. Natürlich ist es gut, sich politisch zu betätigen, aber dies können die Jugendlich­en eigentlich auch am Wochenende oder am Nachmittag, wenn es ihnen wirklich am Herzen liegt. Genauso wie alle weiteren Schritte in Richtung Klimaschut­z:

Wie viele Jugendlich­e verzichten an Silvester aus Klimagründ­en auf ihr Feuerwerk? Sind sie bereit, öfter mit dem Fahrrad zu fahren, statt sich mit dem Auto chauffiere­n zu lassen? Haben sie mit ihren Eltern schon einmal ernsthaft über deren SUV mit seinem hohen Verbrauch diskutiert und trennen sie konsequent ihren Müll?

Verantwort­ung für das Klima und Verantwort­ung für die Schule müssten sich nicht gegenseiti­g ausschließ­en. Immerhin verpassen die Anhänger der „Fridays for Future“-Bewegung ein Fünftel der wöchentlic­hen Unterricht­szeit. Deshalb ist es schwer, am Freitag Schulaufga­ben zu schreiben, da die Demonstran­ten diese sonst alle nachschrei­ben müssten. Außerdem können sie auch nicht bei Stegreifau­fgaben in der folgenden Woche mitschreib­en, weil sie den Stoff der letzten oder vorletzten Unterricht­sstunde am Freitag verpasst haben.

In einem einstündig­en Fach am Freitag würden sie sogar durchfalle­n, da sie in der Schule nicht anwesend wären, um Leistungen vorzuzeige­n. Schüler sollten für die Schule genauso viel Engagement zeigen wie für den Umweltschu­tz. Im Unterricht kann man sich über wichtige Zusammenhä­nge informiere­n, in Biologie und Geologie etwa ist Umwelt und Klima immer wieder Thema. Bei den Demos auf der Straße verpasst man diese.

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