Schrötter – und wer sonst?
Am Wochenende startet die Weltmeisterschaft in Doha, doch aus Deutschland kommen immer weniger Fahrer
deutsche Nachwuchs große Probleme, sich gegen die starke Konkurrenz vor allem aus Spanien und Italien durchzubeißen. Allerdings fehlt es bereits an Masse. In der höchsten Kategorie mit den Stars Marc Marquez, Valentino Rossi oder Jorge Lorenzo sitzt kein Deutscher auf einer Maschine. Stefan Bradl entwickelt als Testfahrer die Werks-honda von Starpilot Marquez weiter. Auch in der Moto3 findet sich kein Pilot aus Deutschland. In der Moto2 sind neben Schrötter immerhin Philipp Öttl und Lukas Tulovic gemeldet. Das Duo ist neu in der hart umkämpften Klasse und muss ein Lehrjahr einplanen.
Der Sachsenring zieht Jahr für Jahr rund 200000 Zweirad-fans nach Hohenstein-ernstthal, doch bei der Jugend spielt das Thema Motorrad eine untergeordnete Rolle. Auch andere Länder haben Nachwuchssorgen: Seit einigen Jahren fehlen die lange dominierenden Starter aus den USA. Ähnliches gilt für Australien. Weltweite Vorbilder sind Spanien und Italien, die in dieser Saison 14 der 22 Motogp-piloder ten stellen. Ex-moto3-weltmeister Sandro Cortese aus Berkheim bei Memmingen konnte im Vorjahr mit dem Gewinn der Supersport-wm auf sich aufmerksam machen. Ende 2017 verabschiedete er sich aus der Motorrad-wm und ging in die seriennahe Meisterschaft. In diesem Jahr tritt er in der Superbike-wm an.
Die Wm-titel von Cortese (2012) und Bradl (2011) werden wohl für Jahre unerreicht bleiben. Die Glanzzeiten, die deutsche Motorrad-ikonen wie Toni Mang und Dieter Braun den Fans bescherten, werden so schnell nicht wiederkommen.