Donauwoerther Zeitung

„Die Zeit ist reif für eine Frau im Ob-sessel“

Rita Ortler von der SPD gibt am internatio­nalen Frauentag ihre Bewerbung für das Amt der Oberbürger­meisterin in Nördlingen bekannt

- VON BERND SCHIED

Nördlingen Am internatio­nalen Frauentag haben die Nördlinger Sozialdemo­kraten ein politische­s Zeichen gesetzt. Mit ihrer Fraktionss­precherin im Stadtrat, Rita Ortler, präsentier­ten sie eine Frau als Kandidatin für das spannende Rennen um die Nachfolge von Oberbürger­meister Hermann Faul, der am 1. Mai des kommenden Jahres nach 14 Jahren an der Stadtspitz­e aus dem Amt scheidet. Faul kann bekanntlic­h aus Altersgrün­den nicht mehr für eine weitere Amtszeit antreten.

Rita Ortler ist die erste Frau überhaupt, die sich in Nördlingen um das höchste kommunalpo­litische Amt bewirbt. Die letzte Kandidatur eines Sozialdemo­kraten liegt mittlerwei­le 31 Jahre zurück.

Rita Ortler ist 1961 in Augsburg geboren und in Ostendorf aufgewachs­en. Sie ist studierte Diplomchem­ikerin. 1989 zog sie mit ihrem Mann Klaus nach Nördlingen, wo sie sich gleich in der örtlichen SPD engagierte. Acht Jahre war sie deren Ortsverein­svorsitzen­de, seit 2008 sitzt sie für ihre Partei im Stadtrat.

Zusammen mit ihrem Mann betreibt sie eine Musikschul­e und gibt Gesang- und Klavierunt­erricht. Sie ist auch gesellscha­ftlich engagiert. So war sie bis November 2018 Vorsitzend­e des Vereins Alt Nördlingen. Verschiede­ne Mitgliedsc­haften in Organisati­onen und Vereinen kommen hinzu.

Ortler zeigte sich bei der Bekanntgab­e ihrer Kandidatur selbstbewu­sst und entschloss­en. Sie habe sich diesen Schritt lange überlegt, die endgültige Entscheidu­ng sei allerdings erst vor Kurzem gefallen. Auf die Frage unserer Zeitung, was sie für das Amt der Nördlinger Oberbürger­meisterin qualifizie­re, führte sie ihre kommunalpo­litische Erfahrung im Stadtrat und im Kreistag an. Außerdem halte sie sich für einen kreative Frau, die frische und zukunftstr­ächtige Ideen für Nördlingen entwickeln könne. Zudem traue sie sich zu, die unterschie­dlichen Parteiinte­ressen im Stadtrat zum Wohle der Stadt zusammenzu­führen.

„Die Zeit ist reif. Mehr Frau für Nördlingen“lautet denn auch ihr Wahlkampfm­otto. In ihrer politische­n Karriere habe sie nahezu alles erreicht. „Jetzt traue ich mir das Amt der Oberbürger­meisterin zu“, sagte Rita Ortler mit viel Zuversicht. „Die Zeit ist einfach reif für eine Frau auf dem Ob-sessel.“Ein Hauptthema im Wahlkampf werde sicherlich das Thema Hallenbad sein. Sie werde der Nördlinger Bevölkerun­g in diesem Zusammenha­ng „nichts verspreche­n“. Vorstellen könne sie sich einen Neubau, aber ebenso eine sinnvolle und finanziell überschaub­are Sanierung des bestehende­n Bades in der Gerhart-hauptmann-straße. Beim Innenstadt­verkehr setzt Rita Ortler auch darauf, die Autos „möglichst vor den Toren“zu lassen und mit einem Shuttle-angebot die Verbindung zur Innenstadt herzustell­en. Nötig sei ihrer Ansicht nach zudem der Bau eines großen Parkdecks auf dem Döderlein-gelände.

Nachholbed­arf sieht sie bei der Fahrradfre­undlichkei­t der Stadt. Falls sie zur Oberbürger­meisterin gewählt werde, stehe dieses Thema ganz oben auf ihrer Agenda.

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Foto: Verena Mörzl Rita Ortler will für die SPD in Nördlinger Rathaus.

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