Stadtrat berät über Sozialarbeiter für Obdachlose
Die SPD, BFD und Grünen im Donauwörther Gremium stellen Anträge auf eine solche Kraft
Am Montag wird der Finanzausschuss der Stadt Donauwörth über das Thema „Obdachlosenbetreuung“sprechen. Grund dafür sind zwei Anträge der Fraktionen SPD/BFD und der Grünen. Beide wollen, dass die Stadt eine zehn Wochenstunden umfassende Stelle für einen Sozialarbeiter schafft. Kosten: 20000 Euro pro Jahr. Das Geld soll noch in den Haushalt 2019 eingestellt werden, der aktuell beraten wird. Der Punkt wird nicht öffentlich debattiert. Donauwörth würde damit dem Beispiel der Stadt Nördlingen folgen, die bereits seit 2015 eine solche Kraft beschäftigt.
Die SPD stellt sich einen Sozialarbeiter vor, der für die Sozialbetreuung und -beratung der in städtischen Räumen untergebrachten obdachlosen Menschen sowie die von Obdachlosigkeit bedrohten Menschen zuständig ist und als Fachstelle für Wohnraumprävention tätig wird. Die Kraft soll den Betroffenen günstige Wohnangebote vermitteln und als Anlaufstelle fungieren. Die SPD/BFD schlägt vor, diese Aufgabe an die Diakonie Donau-ries in Kooperation mit dem SKM Donauries Katholischer Verband für soziale Dienste zu vergeben.
Die Grünen sehen die Aufgaben bei der Unterstützung von Obdachlosen und die Beratung für von Obdachlosigkeit bedrohte Menschen. Dabei ist die enge Kooperation mit bestehenden Beratungsdiensten und Behörden sowie der Baugenossenschaften Teil des Auftrags. Aus organisatorischen Gründen soll die Stelle ähnlich der Stelle der Stadtjugendpflegerin bei einem freien Träger angegliedert werden. Zuschüsse bei Dritten sind soweit möglich zu beantragen. Das Thema kommt nun auf den Tisch, nachdem die Donauwörther Zeitung über die Versorgung von Obdachlosen in der Großen Kreisstadt berichtet hat. Bisher liegt die Betreuung der Obdachlosen, die in der Dillinger Straße untergebracht sind, beim Ordnungsamt. Dieses vermittelt laut Pressestelle Donauwörth Behördengänge oder stellt Kontakte zu Sozialhilfeeinrichtungen im Kreis her. Alle Bewohner werden an das Arbeitsamt zur Vermittlung oder für die Beantragung von Arbeitslosenhilfe verwiesen. Wie die Stadt mitteilt, würde auch das Ordnungsamt die Schaffung einer Stelle für einen Sozialarbeiter „sehr begrüßen“.