„Wir wollen den Relegationsplatz angreifen“
Der Tabellenfünfte TSV Rain startet heute bei der Spvgg Hankofen-hailing in die Rückrunde der Bayernliga. Trainer Daniel Schneider zieht im großen Dz-interview Bilanz über die Vorbereitung und gibt zugleich ein klares Ziel aus
Rain Die Fußballer des TSV Rain starten am heutigen Samstag bei der Spielvereinigung Hankofen-hailing in die Rückrunde der Bayernliga Süd. Beginn der partie in Niederbayern ist um 14 Uhr. Die Schützlinge von Rains Trainer Daniel Schneider liegen derzeit auf Rang fünf der Tabelle, schielen aber noch nach oben. Das verrät der Coach unserer Zeitung im Interview. Darin blickt er auch auf die absolvierte Vorbereitung zurück, verrät die angedachten Änderungen im Spielsystem und gibt eine klare Zielsetzung für die verbleibenden elf partien bis zur Sommerpause aus.
Über 100 Tage liegt der letzte Auftritt in der Bayernliga zurück. Jetzt geht es wieder los. Wie ist die Gefühlslage?
Schneider: Die Mannschaft und ich sind natürlich heiß auf den Auftakt. Wir fahren mit dem klaren Ziel nach Hankofen, dort als Sieger vom platz zu gehen.
Was erwartet den TSV in Niederbayern?
Schneider: Hankofen hat aktuell eine schwierige Situation, liegt als Tabellen-13. nur zwei punkte vor den Abstiegs-relegationsplätzen. Die müssen natürlich auch punkten. Der Gegner hat eine gute Einheit aus vielen jungen Spielern, die mit Mateusz Krawiec im Zentrum einen echten Top-mann haben. Zudem ist die Truppe gut bei Standards, auf diese Weise haben wir auch beim 2:2 im Hinspiel ein Tor kassiert. Ich gehe davon aus, dass die Spielvereinigung zudem viel über die Körper- kommen wird. Da müssen wir dagegenhalten.
Wie ist die personelle Situation?
Schneider: Marco Luburic fällt mit einer Knöchelverletzung aus. Zudem fehlen Johannes Rothgang (Urlaub) und Fabian Triebel (Vorbereitung auf das Staatsexamen).
5:0 gegen den Landesligisten Gundelfingen, 9:1 gegen Ansbach, 1:3 gegen Seligenporten (beide Bayernliga Nord), 1:0 gegen den Bezirksligisten Manching, 2:3 gegen Freising, 1:1 gegen den VFR Neuburg und abschließend ein 2:1-Erfolg gegen Hallbergmoos (alle Landesliga) – bei den Ergebnissen des TSV Rain war in der Vorbereitung ja alles dabei. Wie fällt ihre Bilanz über die vergangenen Wochen aus?
Schneider: Auf die Ergebnisse in der Vorbereitung gebe ich grundsätzlich nicht allzu viel. Die erste Woche lief fast schon zu gut, da haben wir in zwei Spielen 14 Tore geschossen. Das haben wir aber am Wochenende drauf gleich gebüßt, als wir gegen den zugegebenermaßen starken Nord-bayernligisten Seligenporten mit 1:3 verloren haben. Man muss allerdings berücksichtigen, dass wir zum eigentlichen Rückrundenstart am vergangenen Wochenende ja spielfrei waren. Das heißt, der eine oder andere Gegner war schon weiter als wir, weil wir auf einen anderen Starttermin ausgerichtet waren. Dennoch war ich mit den vergangenen Wochen sehr zufrieden, die Mannschaft ist topfit.
Wo lagen die Schwerpunkte?
Schneider:
Nachdem
die
Spieler
ja bereits im Vorfeld Laufpläne bekommen hatten – die sie übrigens auch gut durchgezogen haben – konnten wir gleich mit dem Ball arbeiten. Nichtsdestotrotz liegt ein Fokus von mir immer auf der körperlichen Fitness. Unsere Jungs müssen 90 Minuten Tempo-fußball gehen können. Vom Spielerischen her haben wir auch einmal etwas ausprobiert, ein paar Leute mal auf anderen positionen getestet. Und auch das System haben wir ein wenig umgestellt.
Was heißt das konkret?
Schneider: Wir wollen in der Rückrunde höher pressen und noch weiter vorne angreifen. Bei unserem Mittelfeldpressing waren wir phasenweise noch zu passiv, darum halichkeit ben wir da nun unser Zentrum stärker aufgestellt.
Wie hat das in den Tests geklappt?
Schneider: Es ist ganz normal, dass die Abläufe innerhalb weniger Wochen noch nicht ganz so drin sind. Das kommt aber sicherlich in nächster Zeit. Diese Umstellung war ja auch mit der Mannschaft besprochen. Ich lege Wert darauf, solche Entscheidungen gemeinsam zu treffen. Das soll nicht von mir über die Köpfe der Spieler hinweg entschieden werden.
Der TSV liegt aktuell in der Tabelle auf Rang fünf mit 34 Punkten. Türkgücü-ataspor München ist mit 50 Punkten enteilt. Aber der Zweite Pullach mit 40 und Kottern (3.) mit 39 Zählern sind in Schlagdistanz. Was ist in der Rückrunde noch drin?
Wir, die Mannschaft und der Trainerstab, haben das gemeinsame Ziel ausgegeben, den Relegationsplatz anzugreifen. Ich gehe davon aus, das pullach erneut nicht für die Regionalliga meldet. Das bedeutet, wir müssen auf Kottern fünf punkte aufholen – in elf Spielen. Das ist schwierig, aber definitiv möglich. Das heißt aber auch, dass wir bei knappen partien verstärkt ins Risiko gehen müssen. Wenn wir etwa viermal Unentschieden spielen sollten, holen wir Kottern nicht mehr ein. Wir brauchen Siege.
Für Sie selbst sind es die letzten Spiele als Tsv-trainer. Im Sommer übernimmt Alex Käs. Ist das für Sie nun so etwas wie eine Abschiedstournee?
Absolut nicht. Mir fehlt aktuell auch die Zeit, soweit vorauszublicken. Ich bin immer nur fokussiert auf das nächste Spiel.
Ihr Entschluss steht aber noch, nach dieser Saison eine Pause vom Fußball einzulegen?
Schneider: Der steht noch. Wir fangen im Sommer mit unserem Hausbau an, dazu kommt mein Vollzeitjob als Lehrer und zwei kleine Kinder habe ich auch. Wenn man, wie in der Vorbereitung zuletzt, bis zu sechsmal in der Woche dann noch auf dem Sportplatz steht, dann ist das schon grenzwertig. Das bedeutet allgemein viel Arbeit und wenig Schlaf.
OHinweis Abfahrt am Georg-weberstadion ist um 9.30 Uhr. Für Fans besteht Mitfahrgelegenheit im Bus.