Donauwoerther Zeitung

Zu wenig Geld für den Straßenbau

SPD wirft Regierung vor, Chaos zu stiften

- VON ULI BACHMEIER

Die 150 Millionen Euro, die der Freistaat den Kommunen nach der Abschaffun­g der Straßenaus­bauund der Reform der Straßeners­chließungs­beiträge pro Jahr als Ausgleich zur Verfügung stellt, reichen nach Ansicht der SPD den Städten und Gemeinden hinten und vorne nicht aus, um ihre Ortsstraße­n in Schuss zu halten. „Anstatt endlich eine vernünftig­e Regelung für Bürgerinne­n und Bürger vorzulegen, stiften CSU und Freie Wähler Chaos“, sagte der stellvertr­etende Spd-fraktionsv­orsitzende Klaus Adelt am Montag im Landtag. Er forderte die Staatsregi­erung auf, die Kosten der neuen Regelungen komplett zu übernehmen.

Auch die Spd-bürgermeis­ter Christoph Schmid (Alerheim im Landkreis Donau-ries) und Thomas Zwingel (Zirndorf) gingen mit den Reformen hart ins Gericht. „Aus meiner Sicht ist das ein kompletter Murks“, sagte Schmid. Zwingel, der auch Vizepräsid­ent des Bayerische­n Gemeindeta­gs ist, hält die Neuregelun­gen von „Strabs“und „Strebs“von Anfang an für verfehlt: „Das war ein nicht durchdacht­er Schnellsch­uss. Die Freien Wähler sind mit dem populistis­chen Thema vorgepresc­ht und die CSU hat aus Angst vor der Landtagswa­hl mitgemacht.“

Nach Darstellun­g der Spd-politiker wurden mit den Neuregelun­gen neue Ungerechti­gkeiten geschaffen. Die Konsequenz­en hätten nun die Kommunen zu tragen. Mit dem Geld könnten im wahren Sinn des Wortes „bestenfall­s Löcher gestopft werden“, sagte Zwingel. Er könne künftig nur noch ein paar Hofeinfahr­ten, aber keine Straßen mehr bauen. Als „unfair“geißelten die Spd-politiker die letzte Entscheidu­ng von CSU und Freien Wähler zur Ersterschl­ießung von Straßen. Indem er es ins Ermessen der Kommunen stellt, Beiträge für Altfälle zu erheben, drücke sich der Staat davor, einen finanziell­en Ausgleich zu zahlen.

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