Wenn’s mal wieder länger dauert
Es hat gedauert. Aber es ist geschafft. Play-offs. Endlich. 52 Hauptrundenspiele benötigt die Deutsche Eishockey Liga, um vier Mannschaften in den Urlaub zu schicken. Die anderen zehn dürfen weitermachen. Es folgt eine Miniserie der Teams auf den Plätzen sieben bis zehn. Die beiden Sieger komplettieren Mitte März das Viertelfinale.
Die Augsburger Panther haben sich als Drittplatzierte der Hauptrunde überraschend souverän für eben jenes qualifiziert. Das hatte unter anderem damit zu tun, dass an der Spitze mit Mannheim (116 Punkte, Del-rekord) und München (109) zwei Mannschaften enteilt waren. Dahinter rutschte das Feld zusammen. Augsburg, Köln und Ingolstadt hatten 86 Punkte gesammelt, das Torverhältnis entschied über die Reihenfolge. Wie es auch gehen kann, zeigten die Nürnberg Ice Tigers.
Der Mannschaft von Schmuckmillionär Thomas Sabo reichten 65 von 156 möglichen Punkten, um als Zehnter gerade noch in die Preplay-offs zu rutschen. In drei Partien setzte sie sich dort gegen Bremerhaven durch und trifft nun auf Mannheim. Was aus dieser Position möglich ist, hat einst Ingolstadt demonstriert, das 2014 von Rang neun aus zum deutschen Meistertitel durchmarschierte. Frei nach dem Motto: Was interessieren uns 52 Hauptrundenspiele? Es zählt zu den Eigenarten nordamerikanisch geprägter Sportarten, dass es vergleichsweise wenig wert ist, was eine Mannschaft über die weiteste Strecke der Saison geleistet hat. Es zählt, was am Ende passiert. Play-offs eben. Spitzenteams laufen erst dort zu Topform auf. Deren Qualität reicht aber aus, um auch in der Hauptrunde zuverlässig zu punkten. Mannschaften wie die Augsburger Panther, die sich nur eine Handvoll Spieler der Güteklasse A leisten können, müssen anders planen. Sie brauchen ab dem ersten Spiel ein gut funktionierendes Team. Haben sie das nicht, gehören sie zu dem traurigen Quartett, das ab März Urlaub hat.
Vergangene Saison war das der Fall, als die Panther Zwölfter wurden. Diesmal gelang Augsburg die beste Saison seiner Del-geschichte. Und darf als Hauptrundendritter, wenn alles normal läuft, nächstes Jahr sogar in der Champions Hockey League antreten. Normal bedeutet, dass Mannheim oder München Meister werden. Alles andere wäre eine Sensation. So oder so, das Ergebnis steht erst Ende April fest. Maximal 76 Spiele hat der neue Meister dann bestritten. Gut Ding will eben Weile haben in der DEL.