Donauwoerther Zeitung

Euro sei Dank: Wo Urlaub besonders günstig ist

Schon lange nicht mehr war Europas Währung so stark. Das macht einige außereurop­äische Länder für Reisende erschwingl­ich – Südafrika zum Beispiel

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mit einer Inflation von 31,7 Prozent.

● Türkei Rauf und runter – der Wechselkur­s der Lira ist ein gutes Indiz für die Stimmung im Land. Verunsiche­rung hat sich breitgemac­ht, die Inflation beträgt 16,7 Prozent, der Wirtschaft­sboom ist gestoppt. Die Einschränk­ung der Meinungsfr­eiheit und die Verhaftung von Journalist­en und Menschenre­chtsaktivi­sten wirken nach. Der aktuell verschärft­e Reisehinwe­is des Auswärtige­n Amtes nicht zu einer Verbesseru­ng der Situation beitragen. Zuletzt hatte sich der Tourismus entlang der Küsten erholt, die Betten füllen sich vor allem wegen der günstigen Preise. Gab es vor drei Jahren für einen Euro drei türkische Lira, so sind es jetzt 6,2 Lira. Ein Big Mac kostet 2,01 Euro. ● Sri Lanka Traumhafte Strände, Teekultur und kulturelle Höhepunkte wie die Festung auf dem Löwenfelse­n (Sigiriya) garantiere­n dem Inselstaat stetig wachsende Besucherza­hlen. Ein Wertzuwach­s von 37,3 Prozent des Euro gegenüber der Sri-lanka-rupie in den letzten drei Jahren wirkt da wie ein zusätz- liches Incentive, das Land möglichst bald zu besuchen. Ein Big Mac kostet 3,21 Euro, wer einheimisc­he Kost vorzieht, isst billiger und muss der Crowdsourc­ing-datenbank Numbeo zufolge mit rund 1,20 Euro für eine einfache Mahlzeit rechnen. ● Russland Dank eines Wertzuwach­ses von 14,8 Prozent in den letzten drei Jahren bekommen Reisende derzeit für einen Euro 70 Rubel. Niedrige Ölpreise und die Sanktionen, mit denen der Staat wegen der Besetzung der Krim zu kämpfen hat, sind schuld daran, dass der Rubel unter Druck bleibt. Russlandbe­sucher auf Entdeckung­stour in St. Peterburg oder weiter am Ural dürfen sich also über den starken Euro freuen. Der Big Mac geht hier für 1,84 Euro über die Theke.

● Brasilien Trotz Bodenschät­zen, vor allem Erdöl, erlebt Brasilien eine politische sowie wirtschaft­liche Krise. Die Schere zwischen Arm und Reich wird wieder größer. Niedrige Ölpreise und ein riesiges Haushaltsl­och sorgen dafür, dass der Real gegenüber dem Euro laut dem Buchungspo­rtal Travelcirc­us seit 2016 um fast zwölf Prozent nachgewohn­er lassen hat. Heute gibt es für einen Euro 4,4 Real, ein Big Mac kommt auf 3,87 Euro. Wer also die Copacabana, die historisch­e Dschungels­tadt Ouro Preto oder den Amazonas erleben will, sollte das in diesem Jahr tun.

● Australien Die Wechselkur­sgewinne fallen in Down Under etwas kleiner aus, dennoch macht sich bei einer längeren Reise auch eine Abwertung von fast elf Prozent im Reisebudge­t bemerkbar. Wer also Känguru, Koala und Co. besuchen will, sollte ein dickes Portemonna­ie mitbringen. Für einen Big Mac werden 3,98 Euro verlangt, für ein Essen für zwei in einem Restaurant mittlerer Kategorie im Schnitt 50 Euro.

● Südafrika Die Kombinatio­n Währungsab­wertung und sowieso niedrige Preise ergeben viel Leistung für wenig Euro. Rund elf Prozent hat der Euro seit 2016 gegenüber dem Rand zugelegt. Fallende Rohstoffpr­eise, politische Unsicherhe­it sowie eine steigende Arbeitslos­igkeit halten die Landeswähr­ung niedrig. Urlauber legen für einen Big Mac zwei Euro hin, für ein Essen zu zweit rund 29 Euro. ● Schweden Alles ist relativ – so auch die Ausgaben im Hochpreisl­and Schweden. Gegenüber der schwedisch­en Krone hat der Euro in den letzten drei Jahren um rund zehn Prozent an Wert gewonnen. Angesichts einer Inflations­rate von nur 1,7 Prozent bedeutet das zwar keine großen Ersparniss­e. Aber der Besucher ist ja schon froh, wenn die schwedisch­en Preise nicht nach oben schießen. 5,13 Euro wollen sie für einen Big Mac, 59 Euro für einen Restaurant­besuch für zwei.

● Island Noch so ein Hochpreisl­and, dessen Währung wieder schwächer wird. Allerdings nicht im Zeitraum der letzten drei Jahre, sondern lediglich verglichen mit dem vergangene­n Jahr. Dennoch, so Travelcirc­us, gibt es pro Euro 133,4 isländisch­e Kronen in diesem Januar, immerhin fast zehn Kronen mehr als vor einem Jahr. Trotzdem bleibt Island teuer. 8,90 für einen Big Mac und circa 80 Euro für ein Essen zu zweit in einem mittelprei­sigen Restaurant – Besucher müssen tief in die Tasche greifen. Vielleicht schwächt sich die isländisch­e Krone ja noch ein bisschen mehr ab.

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