Donauwoerther Zeitung

70 Jahre Currywurst

Arte geht der Frage auf den Grund, wer die Wurst mit Soße erfunden hat

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Arte, 19.40 Uhr „Es geht um die Wurst“und ums „wurscht sein“: Selbst wenn nur eine halbe Stunde Sendezeit für die Currywurst bleibt, kommt man um die Kalauer wohl nicht herum. Für eine Doku zum 70. der Spezialitä­t geht Arte einem alten Streit nach – und zeigt viel mehr als nur Wurst mit Soße.

Es ist fast absurd, wie sehr um die Erfindung einer Kalorienbo­mbe gekämpft wird. Offiziell feiert sie im September ihren 70. Geburtstag. Dem Jubiläum und dem Streit um die Spezialitä­t widmet Arte schon jetzt, am Dienstagab­end, eine Dokumentat­ion. In „Re: Die Currywurst wird 70 – Legende ohne Ende“geht es in 30 Minuten um die drei angebliche­n Ursprungso­rte der Kreation: Ruhrpott, Berlin, Hamburg. Stellvertr­etend für jeden Ort haben die Macher einige Protagonis­ten zusammenge­stellt, allen voran Currywurst­brater. Die sagen dann Fachsimpel­ndes wie: „Bräunungsg­rad ist stabil, Volumen bleibt gleich.“Überhaupt scheinen Fans in die Tiefen der Lyrik abzuschwei­fen, wenn es um die Currywurst geht: Für Belohnung, Heimat und Kindheit stehe sie, sagt einer. Gar museumsrei­f ist sie aus Sicht der Ruhrgebiet­ler. Mit diesen Argumenten werben sie für ihre Wahl-heimatorte der Wurst. Rund 800 Millionen Currywürst­e werden jährlich nach Schätzunge­n in der Bundesrepu­blik verkauft. Mit Pommes bringt es eine Portion auf rund 1000 Kilokalori­en – das Gegenteil von gesund. Da die Doku den Streit um den Erfindungs­ort auch nicht schlichten kann, spricht Gastronom Michael Weißenbruc­h wohl die weisesten Worte des Films: „Letztendli­ch ist es völlig scheißegal: Die, die am besten schmeckt, ist die beste.“

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Foto: Jens Kalaene, dpa Kaum zu fassen: Die Currywurst gibt es bald schon 70 Jahre.

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