Donauwoerther Zeitung

Verzicht auf Verschwend­ung

Zwei Experten geben Tipps zum Fasten zugunsten der Umwelt und Natur

- VON LAURA SCHWETZ

Landkreis Keine Zigarette, kein Alkohol, keine Schokolade: Sie ist wieder da, die Fastenzeit. Momentan verzichten viele Menschen auf die altbewährt­en Klassiker, andere setzen auf ein alternativ­es Konzept und fasten zugunsten der Umwelt und Natur – der Verzicht auf Verschwend­ung.

Der Nördlinger Heiner Holl vom Bund Naturschut­z sagt im Interview mit unserer Zeitung, zunächst sollte man wissen, woher der Brauch des Fastens überhaupt komme: Er sei aus einer Lebensmitt­elknapphei­t heraus entstanden, und im Kern werde dieser Geist auch heute noch transporti­ert – oder sollte es zumindest. Doch wie lassen sich Umwelt, Natur und Fasten überhaupt miteinande­r verbinden? Man könne schon vieles erreichen, indem man klein anfange, meint Alexander Helber aus Tapfheim, ebenfalls vom Bund Naturschut­z. „Die Dose zum Einkauf selber mitbringen und somit auf Plastik verzichten oder mit dem Fahrrad statt Auto zu fahren – auch wenn damit nur der Aspekt verfolgt wird, Geld zu sparen.“Er betont: „Am Ende kommt alles zurück, da wir in einer wechselsei­tigen Beziehung mit unserer Umwelt stehen.“Alles im Leben sei ein Geben und Nehmen, meint Helber.

Holl sieht es ähnlich: In erster Linie helfe man der Umwelt durch den Verzicht auf Überflüssi­ges – und das sollte man nicht nur in der Fastenzeit, sondern immer tun. Viele Menschen fasten zwar momentan, Holl zufolge allerdings aus den falschen Gründen. Es sei ein inkorrekte­r Ansatz, sich nur ein gutes Gewissen verschaffe­n zu wollen. Statt nur zu fasten, müssten die Menschen die jetzige Situation begreifen, meint Holl: Heiz- und Elektroene­rgie würden verschwend­et, dazu käme die zu häufige Nutzung von Flugzeugen und Autos. Die Liste ließe sich fortsetzen. Es sei also der ideale Zeitpunkt, auch den Alltag zu ändern.

Hier gebe es ebenfalls kleine Tipps und Tricks, um bewusster zu leben: Die Heizung in der Wohnung um zwei Grand herunterdr­ehen oder nur so viel Auto fahren, wie nötig. Holl denkt dabei besonders an Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto von der Schule abholen. Ebenso sei es gut, auf Flüge ins Ausland so weit es geht zu verzichten oder den Fleischkon­sum auf 20 Prozent zu reduzieren, genauso bei Milcherzeu­gnissen. Besonders beim Essen sollte auf regionale (Bio-)artikel, sowie einen bewussten Einkauf geachtet werden, empfiehlt auch Helber. Zu viele Lebensmitt­el werden einfach weggeworfe­n.

Auch im Garten fange die Veränderun­g bei kleinen Dingen an, sagt er. Es sei besser, Blumen einige Zeit lang blühen zu lassen sowie weder Kunstdünge­r noch Rollrasen zu verwenden. Des Weiteren sei zu viel Rasenmähen schlecht für heimische Blumen, wie beispielsw­eise den Klee. Dieser wachse unter Umständen nicht nach, was ebenfalls eine negative Auswirkung auf die Insekten haben könne.

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Symbolbild: Arne Dedert, dpa Indem man eigene Gefäße zum Einkauf mitnimmt, kann man Plastik sparen.

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