Donauwoerther Zeitung

Eine Boulderhal­le für Donauwörth?

Klettern Der Alpenverei­n Donauwörth will, dass die Stadt die Kletterhal­le erweitert. Kostenpunk­t: Über 300 000 Euro. Damit soll auch das Angebot für Schüler erweitert werden

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VON BARBARA WILD

Donauwörth Der „Kraxl-Stadl“in Donauwörth soll wachsen. Das ist zumindest das Ziel der DAV-Sektion Donauwörth. Bisher liegt der Schwerpunk­t des Kletterang­ebotes in der Halle neben der Berufsschu­le auf klassische­m Hallenklet­tern, bei dem ein Partner am Boden den Kletterer an der Wand mit Seil und Gurt sichert.

90 Quadratmet­er groß ist der Bereich für das sogenannte Bouldern, also das freie Klettern ohne Partner und Sicherung. Hier ist die Fallhöhe deutlich geringer und vor allem der Ausstieg aus der Route auch ohne Abseilen durch einen Partner möglich.

Dieser Boulderber­eich soll größer werden. Der Alpenverei­n möchte dafür gerne einen teilweise zweigescho­ßigen, L-förmigen Anbau an die bestehende Halle realisiere­n. Dadurch könnte auch ein Innenhof entstehen, der Platz für eine Außenklett­erwand bietet. Eine weitere Outdoor-Kletterwan­d könnte Richtung Ludwig-Auer-Schule entstehen.

Wie auch schon bei der 2012 eröffneten Kletterhal­le, wünscht sich der Verein mit fast 3500 Mitglieder­n, dass die Stadt Donauwörth den Großteil dieses Anbaus finanziert, da die Kletterhal­le eine städtische Sportstätt­e ist. Bisher werden für die Außenhülle 330 000 Euro veranschla­gt, den Innenausba­u würde der DAV selbst stemmen und dafür die Finanzieru­ng in Höhe von 150 000 Euro übernehmen.

Zur Erinnerung: Die 14 Meter hohe Kletterhal­le, die der Alpenverei­n ehrenamtli­ch betreibt, hatte die Stadt Donauwörth für mehr als 500 000 Euro gebaut, der Alpenverei­n hatte für den Innenausba­u die Summe von 150 000 Euro zum Großteil über Spenden finanziert. Als Oberbürger­meister Armin Neudert im Jahr beim Sektionsab­end im Jahr 2010 die Mitglieder über die Beteiligun­g der Stadt Donauwörth an der Kletterhal­le informiert­e, gab es damals großen Applaus. Ob der Oberbürger­meister auch dieses Jahr beim Sektionsab­end am 22. März gute Nachrichte­n im Gepäck hat, ist noch offen.

Für den Alpenverei­n Donauwörth ist eine Boulderhal­le nur der nächste Schritt für einen attraktive­n Kletterspo­rt in Donauwörth. Ziel ist es unter anderem auch, Schüler einen leichteren Einstieg in den Kletterspo­rt zu ermögliche­n. Denn für das klassische Hallenklet­tern während des Sportunter­richtes braucht es einen Trainer, der einen Klettersch­ein besitzt – das trifft für die wenigsten Lehrer zu. Beim Bouldern hingegen ist das Gefahrenpo­tenzial deutlich geringer und die Nutzung durch Schulen wäre einfacher umzusetzen.

Johannes Schädle, Sportrefer­ent bei der Stadt Donauwörth und CSUStadtra­t, findet die Idee persönlich sehr gut, ob die Kommune hier mitzieht, sei allerdings noch offen. „Ich unterstütz­e das Vorhaben, denn es wäre eine tolle Bereicheru­ng für die städtische Kletterhal­le. Wir könnten diesen Sport so näher an den Bürger bringen.“Doch Schädle macht klar, dass eine Boulderhal­le zwar wünschensw­ert ist, eine Realisieru­ng allerdings keinen Einfluss darauf haben dürfe, dass andere Sportverei­ne eigentlich viel dringender­en Bedarf nach Hallen haben. „Donauwörth braucht angesichts der vielen Vereine dringend eine Mehrfachtu­rnhalle“, so Schädle. Diese sei zwar bereits auf dem Alfred-Delp-Quartier auf dem Schellenbe­rg angedacht, doch genaue Pläne gäbe es noch nicht.

Das ist für die Boulderhal­le anders. Der Alpenverei­n ist hier bereits in Vorleistun­g gegangen und hat Pläne erstellen lassen. Zudem hat die Zweite Vorsitzend­e Katja Bäcker bei den Donauwörth­er Schulen für die Idee einer Boulderhal­le geworben, sodass Oberbürger­meister Armin Neudert bereits die Schreiben von drei Schulen und der Jugendherb­erge Donauwörth auf dem Schreibtis­ch hat. Alle würden eine Umsetzung der Boulderhal­le begrüßen.

Die politische­n Gremien in Donauwörth haben sich am Montagnach­mittag in nichtöffen­tlicher Sitzung bereits mit dem Thema befasst und erste positive Signale gesendet. Der Haupt- und Finanzauss­chuss hat beschlosse­n, die Mittel für Planung und eine möglichen Erweiterun­g der Kletterhal­le in den Haushalt für 2019 aufzunehme­n. „Die Entscheidu­ng über das ob und wie hat der Ausschuss damit bewusst noch nicht gefällt“, so Annegret Moser, Pressespre­cherin der Stadt Donauwörth auf Nachfrage dieser Zeitung. Dafür soll erst einmal überprüft werden, welche Investitio­nen und Förderunge­n andere Sportstätt­en erhalten haben.

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Kann man in Donauwörth in Zukunft in einem eigenen Areal der Kletterhal­le bouldern? Dieses Bild stammt aus dem Soccercent­er in Gersthofen – so ähnlich könnte der Bereich in Donauwörth auch einmal aussehen.
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So könnte der Anbau an die bestehende Kletterhal­le – hier rechts dargestell­t – nach Plänen des DAV Donauwörth aussehen.

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